Ein königsblaues Glücks-Los
Saarbrücken. Pokalauslosungen sind eine Lotterie, und diesmal war es der Jackpot: Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken spielt in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04. Nationalspielerin Viola Odebrecht erwies sich bei der Auslosung in Danzig am Samstag als Glücksbringer für den FCS. Die erste Runde wird in der Zeit vom 17. bis 20
Saarbrücken. Pokalauslosungen sind eine Lotterie, und diesmal war es der Jackpot: Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken spielt in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04. Nationalspielerin Viola Odebrecht erwies sich bei der Auslosung in Danzig am Samstag als Glücksbringer für den FCS. Die erste Runde wird in der Zeit vom 17. bis 20. August ausgetragen, der genaue Spieltermin wird noch festgelegt."Schalke? Leider geil! Das ist ein Traum", lautete die erste Reaktion von Christian Eggert. Der Saarbrücker Mittelfeldspieler hat in der Jugend bei Schalke gespielt, aber auch schon das Trikot des Schalker Erzfeindes Borussia Dortmund getragen. "Der heutige Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes, Tim Hoogland und ich wurden vom gleichen Fahrdienst zum Training abgeholt", erinnert sich Eggert, "im Pokal ist zwar vieles denkbar, aber unser erstes Ziel muss es sein, Schalke so lange wie möglich zu ärgern."
FCS-Trainer Jürgen Luginger verfolgte die Auslosung nicht im Fernsehen. "Ich war auf dem Abiturball meines Sohnes. Aber ich glaube, zehn Sekunden nach der Ziehung hatte ich die Info auf dem Handy", erzählt Luginger, der zwischen 1988 und 1994 insgesamt 191 Spiele für Schalke bestritt und dabei neun Treffer erzielte - darunter 1991 ein Traumtor beim 5:2 gegen Dortmund. So etwas vergessen Schalke-Anhänger nicht, allein im Saarland gibt es derzeit fünf organisierte Fanclubs. "Einmal Schalker, immer Schalker", sagt Luginger lachend, "nein - wir sind Profis. Und da spielt das keine Rolle. Schalke ist eine Top-Mannschaft mit herausragenden Nationalspielern."
Der "Schalker Luginger" hat seine eigene DFB-Pokalgeschichte mit dem Saarland. 1988 setzte sich Schalke 04 mit Rechtsverteidiger Luginger nach einem 3:3 im Hinspiel erst in der Wiederholungspartie (7:1) gegen Saar 05 durch. "Das zeigt: In einer Partie ist alles möglich", meint der FCS-Trainer: "Wir freuen uns auf Schalke, wollen aber mit einem guten Saisonstart zunächst ein gutes Gefühl aufbauen."
Schalke war schon einmal Pokalgegner des FCS. 1999 markierte Ebbe Sand den 1:0-Siegtreffer für die Königsblauen gegen das Team des damaligen FCS-Trainers Klaus Toppmöller. Bei Schalke saß - wie heute - Huub Stevens auf der Bank. 15 000 Zuschauer im Ludwigspark verfolgten die Partie - jetzt sollen es mehr werden. "Das Spiel ist ein Geschenk für die Menschen in unserer Region", sagt FCS-Schatzmeister Dieter Weller, "der Park wird ausverkauft sein - mit 35 000 leidenschaftlichen Fußballfans. Mit dem Vorverkauf werden wir beginnen, wenn das Spiel endgültig terminiert ist. Bis dahin können wir leider keine Kartenanfragen annehmen." Die ersten Anfragen waren am Wochenende in der Geschäftsstelle eingegangen.
Ein Testspiel bei der FSG Bous gewann der FCS gestern mit 6:1. Heute um 18.30 Uhr spielt der FCS im Dillinger Parkstadion gegen Diefflen.
Auf einen Blick
Bayerisches Derby zum Auftakt: Bayern München trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg. Titelverteidiger Borussia Dortmund muss gegen den Viertligisten FC Oberneuland antreten. Das ergab die Auslosung in Danzig.
Die einzigen beiden Sechstligisten konnten sich über attraktive Bundesliga-Lose freuen. Der FC Schönberg 95 aus Mecklenburg-Vorpommern bekommt es mit dem VfL Wolfsburg zu tun, der SV Falkensee-Finkenkrug aus Brandenburg will gegen den VfB Stuttgart die Sensation schaffen. Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern muss zum Neu-Drittligisten Hansa Rostock. Die 32 Erstrunden-Spiele finden zwischen dem 17. und 20. August statt. dpa
