Ein katastrophaler Auftritt

Saarbrücken. Die Rückkehr von Michael Müller ins Tor des 1. FC Saarbrücken hätte zu einem Triumphzug werden können. "Michi hat seine Sache super gemacht", lobte Kapitän Marc Lerandy, "er hat viel gesprochen und Sicherheit ausgestrahlt." Auch Jürgen Luginger, der Trainer des Fußball-Drittligisten, sagte: "Michael war ein echter Rückhalt

Saarbrücken. Die Rückkehr von Michael Müller ins Tor des 1. FC Saarbrücken hätte zu einem Triumphzug werden können. "Michi hat seine Sache super gemacht", lobte Kapitän Marc Lerandy, "er hat viel gesprochen und Sicherheit ausgestrahlt." Auch Jürgen Luginger, der Trainer des Fußball-Drittligisten, sagte: "Michael war ein echter Rückhalt." Doch so richtig freuen konnte sich der hochgelobte 23-Jährige über sein starkes Spiel nicht. "Leider ist Fußball ein Ergebnissport", sagte Müller, "und da haben wir als Mannschaft verloren."

0:2 (0:1) hieß es am Samstagnachmittag im Saarbrücker Ludwigspark am Ende der Drittliga-Partie gegen Rot-Weiß Erfurt. Offiziell 3705 Zuschauer sahen eines der schwächsten Heimspiele des FCS in den letzten viereinhalb Jahren. "Katastrophal", urteilte FCS-Präsident Paul Borgard, sein Vorgänger Horst Hinschberger nannte es nur "ganz, ganz schwach." Die Gäste waren präsenter und aggressiver in den Zweikämpfen, der FCS wirkte pomadig und zögerlich.

Nach elf Minuten musste Torwart Müller, der für Enver Marina zwischen den Pfosten stand, nach einem Kopfball von Mijo Tunjic erstmals sein ganzes Können aufbieten. 22 Minuten später war die neue Nummer eins aber geschlagen. Nach einem unnötigen Foul von Tim Kruse servierte Nils Pfingsten-Reddig den fälligen Freistoß genau auf die Fußspitze von Tunjic, der Müller keine Chance ließ. Marius Laux hatte Tunjic einfach ziehen lassen.

"Erfurt hat das gezeigt, was uns sonst auszeichnet: Zweikampfstärke und Effektivität", sagte Lerandy, "wir werden im Moment für jeden Fehler bestraft." Wieder einmal hatte eine Standardsituation zum Gegentor geführt. Ein bekannter Umstand, den man mit den Neuzugängen eigentlich beheben wollte. Doch mit Lerandy, Adam Straith und Tim Kruse bildeten am Samstag erneut drei Etablierte das Defensivdreieck in der Mitte. Auch, weil Kevin Maek seinen Einsatz wegen einer Wadenverhärtung kurzfristig absagen musste.

Ganze drei echte Möglichkeiten hatten die Gastgeber in 90 Minuten: Der ansonsten schwache Ufuk Özbek traf das Lattenkreuz (27.), Marcel Ziemer köpfte völlig freistehend über das Tor (42.), und beim Schuss von Sven Sökler - er war noch der beste Feldspieler in Blau-Schwarz - reagierte Erfurts Schlussmann Markus Rickert glänzend (56.).

Erfurt wollte den Sieg mehr als der FCS und wurde für seine engagierte Spielweise belohnt. Eine verunglückte Kopfballabwehr von Lerandy brachte die Gäste in Ballbesitz, Kevin Moehwald konnte nahezu unbedrängt zum 2:0 einschießen (73.). "Wir haben auf jeder Position einfach zu wenig Zweikämpfe gewonnen", meinte Verteidiger Tim Stegerer. Hoffnung machte am Samstag nur Torwart Michael Müller und der Blick in die Vergangenheit: Bei Müllers FCS-Debüt in der Regionalliga am 7. August 2009 gab es eine 0:6-Niederlage gegen die SV Elversberg - trotzdem wurde es am Ende noch eine erfolgreiche Saison. "Wir werden im Moment für jeden Fehler bestraft."

Marc Lerandy, Kapitän des FCS

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