Ein Kaliber außerhalb der Elversberger Möglichkeiten

Elversberg · Er ist nicht ganz einfach, aber er hat eine immense Qualität: André Luge soll das Offensivspiel des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg beleben. Der 23-Jährige ist von Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig ausgeliehen.

 André Luge will in Elversberg endlich wieder regelmäßig auf dem Platz stehen. Foto: Lehmann

André Luge will in Elversberg endlich wieder regelmäßig auf dem Platz stehen. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat sich Fußball-Regionalligist SV Elversberg einen Spieler ausgeliehen. André Luge steht noch bis 2017 beim Zweitligisten RB Leipzig unter Vertrag, spielt aber in dieser Saison bei der SVE. "Es ist eine Win-win-Situation für beide Vereine. Wir haben durch das Leihgeschäft viel Qualität dazubekommen. Und RB Leipzig kann sich in Ruhe ansehen, wie sich das Talent entwickelt. Verpflichten konnten wir André nicht, das hätte unsere finanziellen Grenzen gesprengt", erklärt SVE-Sportdirektor Roland Seitz.

Auch André Luge ist mit der Situation zufrieden. In der vergangenen Saison kam der Linksaußen in Leipzig nur auf sechs Einsätze und erzielte dabei ein Tor. "Ich möchte endlich wieder richtig Fußball spielen und nicht nur sechs Mal im Jahr. Mit der SV Elversberg hatte ich die besten Gespräche. Der Verein hat viel vor, das gefällt mir", sagt Luge, der in der achtwöchigen Vorbereitung in Testspielen bereits vier Tore für die SVE erzielte.

Der Rechtsfuß fühlt sich auf der linken Elversberger Außenbahn sehr wohl. "Wenn ich nach innen ziehe, habe ich meinen starken Fuß in optimaler Schussposition. Ich mag diese Situationen", sagt Luge, der viel von seinem neuen Team hält. "Wir haben richtig gute Spieler in unseren Reihen. Wenn wir es schaffen, Samstag für Samstag alles abzurufen, was wir drauf haben, dann werden wir eine richtig gute Saison spielen", sagt der 23-Jährige, der bereits beim Chemnitzer FC, Werder Bremen , Carl Zeiss Jena, FSV Zwickau und Leipzig kickte.

Luge ist ein großes Talent, das aber nicht ganz einfach ist. In Leipzig bekam der 23-Jährige wegen nicht ordnungsgemäßem Verhaltens vom Verein ein Geldstrafe und Arbeitsstunden in der Kinderstation einer Uniklinik aufgebrummt. Er hatte in einem Spiel auf dem Platz mit seinem Gehalt geprahlt. Und in der vergangenen Woche eckte Luge das erste Mal mit SVE-Trainer Willi Kronhardt an. Im letzten Testspiel gegen Victoria Rosport (4:1) erzielte Luge das 1:0 für die SVE, verschlief wenig später allerdings seinen Einsatz bei einer Konterchance. Kronhardt brachte dies auf die Palme, Luge gab Antwort, und Kronhardt wechselte Luge umgehend aus. "Das war eine doofe Situation. Wir haben drüber geredet, die Sache ist aus der Welt", sagt Luge, der in Zukunft allerdings klare Ziele hat.

Neben seinem größten Hobby, seinen zwei Hunden, möchte sich der 23-Jährige weiterbilden. "Fremdsprachen und Sachen im kaufmännischen Bereich interessieren mich sehr. Ich werde mich bei ein paar Kursen an der Volkshochschule anmelden, wenn ich die Zeit finde. Das kann für die Zukunft nichts schaden", sagt der Neu-Elversberger, der beim ersten Saisonspiel am Samstag gegen den FC Nöttingen (14 Uhr, Kaiserlinde) wohl von Beginn an spielen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort