Er musste lange warten. Erst im Februar bestätigte Manor Racing offiziell, womit eigentlich alle schon seit Oktober gerechnet hatten: die Verpflichtung von Pascal Wehrlein als Formel-1-Pilot.

"Damit geht ein riesiger Traum in Erfüllung", sagt der Sigmaringer. Seit er als kleiner Junge mit fünf, sechs Jahren ein Rennen in Hockenheim sah, war die Formel 1 sein Ziel. Mit Vollgas ging es danach die Karriereleiter hoch: 2008 wurde er bei einer Talentsichtung von Michael Schumacher entdeckt. Die Nachwuchs-Serien absolvierte der Schwabe (die Mutter stammt aus Mauritius, der Vater aus Deutschland) in rekordverdächtigem Tempo. Im Oktober sicherte er sich als jüngster Fahrer überhaupt den Titel im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM).

Danach schien der Aufstieg des Mercedes-Piloten in die Formel 1 eigentlich beschlossene Sache. Zumal auch Daimler-Motorsportchef Toto Wolff persönlich für Wehrlein warb. Sein Plan: Beim Hinterbänkler-Team Manor, das 2016 mit Mercedes-Motoren startet, soll Juwel Wehrlein den Feinschliff bekommen, um später irgendwann im Silberpfeil zu glänzen. Doch die Verhandlungen zogen sich hin. Denn Manor braucht Geld. Der bis dato unbekannte Indonesier Rio Haryanto etwa kaufte sich mit einem 13-Millionen-Scheck ins Team ein.

Erst vier Wochen vor Saisonstart bekam Wehrlein grünes Licht, ist damit der vierte Deutsche im Formel-1-Feld neben Sebastian Vettel , Nico Rosberg und Nico Hülkenberg . Den Teamkollegen Haryanto dürfte er im Griff haben. Dennoch wird der Schwabe lernen müssen, erst mal kleine Brötchen zu backen. Bislang war er aus allen Rennserien nur vordere Startreihen und Siege gewohnt. Das wird sich ändern. "Es wird eine große Herausforderung. Aber ich glaube, dass es möglich ist, um Punkte mitzufahren", sagt Wehrlein tapfer.

Im Vorjahr war Manor abgeschlagen Letzter in der Konstrukteurswertung, blieb als einziges Team ohne Zähler. Was das Team für 2016 optimistisch macht, ist nicht nur der Mercedes-Motor (bisher Ferrari ). "Außer dem Feuerlöscher ist alles neu", sagt Technik-Direktor John McQuilliam. Und dann ist da ja auch noch der Antrieb des Fahrers, der sich für einen Silberpfeil empfehlen will.

Zum Thema:

Auf einen Blick Mercedes F1 Team: Lewis Hamilton (Startnummer 44), Nico Rosberg (6).Scuderia Ferrari : Sebastian Vettel (5), Kimi Räikkönen (7).Williams Racing (Mercedes): Felipe Massa (19), Valtteri Bottas (77).Red Bull Racing (Renault ): Daniel Ricciardo (3), Daniil Kvyat (26).Force India (Mercedes): Sergio Perez (11), Nico Hülkenberg (27).Renault Sport F1-Team: Jolyon Palmer (30), Kevin Magnussen (20). Toro Rosso (Ferrari ): Max Verstappen (33), Carlos Sainz Junior (55).Sauber F1 Team (Ferrari ): Marcus Ericsson (9), Felipe Nasr (12). McLaren (Honda ): Fernando Alonso (14), Jenson Button (22). Manor Racing (Mercedes): Pascal Wehrlein (94), Rio Haryanto (88).Haas F1-Team (Ferrari ): Romain Grosjean (8), Esteban Gutierrez (21). wip