Ein großer Japaner macht den FC Homburg flexibler

Homburg · In der Homburger Offensive läuft es diese Saison noch nicht rund. Auch deswegen hat der Fußball-Regionalligist den zuletzt vereinslosen Japaner Kosuke Kinoshita, der beim SC Freiburg ausgebildet wurde, unter Vertrag genommen.

 Neuzugang Kosuke Kinoshita bindet sich schon mal die Schuhe, auch wenn er auf sein Debüt für den FCH noch warten muss. Foto: Hagen

Neuzugang Kosuke Kinoshita bindet sich schon mal die Schuhe, auch wenn er auf sein Debüt für den FCH noch warten muss. Foto: Hagen

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Der FC Homburg hat in dieser Saison bislang zu wenig Tore gemacht. Die Niederlagen beim FC Nöttingen (1:2), gegen die Stuttgarter Kickers (0:1) oder zuletzt beim VfB Stuttgart II (0:1) wären mit einer besseren Chancenverwertung sicherlich vermeidbar gewesen. Die nächste Gelegenheit, die Quote zu verbessern, bietet sich dem Fußball-Regionalligisten am Sonntag um 14 Uhr. Dann tritt Wormatia Worms im Waldstadion an.

Die Anhänger des FCH diskutieren schon seit Saisonbeginn darüber, ob die Offensive ausreichend besetzt ist. Trainer Jens Kiefer sprach den vorhandenen Spielern stets sein Vertrauen aus, sagte aber auch, dass der Verein den Markt im Auge behalten würde. Am Montag haben die Grün-Weißen nun ein neues Gesicht präsentiert. Kosuke Kinoshita heißt der neue Mann im Homburger Sturm, ist 22 Jahre alt, 1,89 Meter groß und hat bis zum Abstieg in der letzten Saison beim damaligen Ligakonkurrenten SC Freiburg II gespielt.

"Wir haben immer gesagt: Wenn jemand auf dem Markt ist, der uns weiterbringt, machen wir noch was. Kinoshita ist ein Stürmertyp, den wir so noch nicht im Kader hatten. Bei ihm hat alles gepasst - auch die finanzielle Seite", sagt Kiefer. Als "antrittsschnellen und kopfballstarken Spieler" beschreibt der Trainer den neuen Angreifer. "Ich bin gut aufgenommen worden. Meine Eindrücke sind sehr positiv", sagt der Japaner in gutem Deutsch.

Gegen Worms wird er allerdings noch nicht spielen können. Noch fehlt die Arbeitserlaubnis. "Ich rechne damit, dass es schneller gehen wird als bei Randy. Wie lange, kann ich aber noch nicht sagen", erläutert Sportvorstand Angelo Vaccaro. Beim angesprochenen Randy Edwini-Bonsu gab es zu Saisonbeginn ein wochenlanges Gezerre, bis dem Kanadier Arbeitserlaubnis und Spielgenehmigung erteilt wurde.

Die zu diesem Zeitpunkt überraschende Nachverpflichtung sei "nur bedingt eine Reaktion auf den bisherigen Saisonverlauf", sagt Kiefer. Der FCH hat sich nach dem schlechten Saisonbeginn, der zwischenzeitlich bis auf den letzten Tabellenrang geführt hatte, mit einer anschließenden Serie von vier Siegen wieder ins Mittelfeld vorgearbeitet.

Dass die Mannschaft die offensive Durchschlagskraft der vergangenen Spielzeit trotzdem noch nicht erreicht hat, hat mehrere Gründe. Da ist zum einen der Abgang von Toptorjäger Patrick Schmidt, der jetzt für den 1. FC Saarbrücken seine Tore erzielt. Dessen Nachfolger Manuel Fischer hat sich gerade erst von einer neunmonatigen Pause nach einem Kreuzbandriss erholt und ist noch dabei, seine alte Spritzigkeit zurückzugewinnen. Kapitän und Sturmführer Kai Hesse hatte wochenlang mit den Auswirkungen eines entzündeten Zahns zu kämpfen und noch nicht die starke Form wiedergefunden, die er in der Rückrunde der letzten Spielzeit gezeigt hatte. Bester Torschütze ist derzeit Thierry Steimetz mit drei Treffern. Der vor der Saison gekommene Tom Schmitt (20) kam nur im Auftaktspiel in Nöttingen zu einem 15-minütigen Kurzeinsatz.

Von den offensiven Außenbahnen, deren Personal (mit Ausnahme von Jaron Schäfer) bis zum achten Spieltag völlig neben sich gestanden hatte, geht ebenfalls zu wenig Torgefahr aus. Chadli Amri tritt zwar mittlerweile formverbessert auf. Auch Marc Gallego konnte sich zuletzt steigern. Dennoch sind beide noch ein Stück von ihren Bestleistungen entfernt. Edwini-Bonsu konnte bei seinen bisherigen Kurzauftritten noch gar nicht überzeugen. Da trifft es sich gut, dass Kinoshita, der in erster Linie die Möglichkeiten im Sturm erweitern soll, auch auf den Außenbahnen einsetzbar ist.

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