Ein Glücksfall für die Royals

Saarlouis. Vor 20 Jahren hat Merideth Marsh ihren ersten Korb geworfen. Vier Jahre war die Aufbauspielerin der Saarlouis Royals damals alt. "Das war ein unglaublich gutes Gefühl", erinnert sich die heute 24-Jährige. Wie damals hat sie auch heute bei den Saarlouis Royals richtig Spaß am Basketball. In den bisher fünf Spielen in der 2

Saarlouis. Vor 20 Jahren hat Merideth Marsh ihren ersten Korb geworfen. Vier Jahre war die Aufbauspielerin der Saarlouis Royals damals alt. "Das war ein unglaublich gutes Gefühl", erinnert sich die heute 24-Jährige. Wie damals hat sie auch heute bei den Saarlouis Royals richtig Spaß am Basketball. In den bisher fünf Spielen in der 2. Basketball-Bundesliga Süd hat Marsh schon 112 Punkte erzielt. Allein 37 davon beim 74:68-Heimsieg gegen den USC Heidelberg. Ähnliches hat sie auch an diesem Sonntag im Heimspiel gegen die Friendsfactory Jahn München (15 Uhr, Stadtgartenhalle) vor.Doch weitaus wichtiger als ihre Punkte sind für die Mannschaft ihre Führungsqualitäten. Verantwortung zu übernehmen, ist für sie keine Last. "Ich mag es, wenn man mir vertraut, wenn man sich auf mich verlässt", sagt sie. Ein echter Glücksfall für die Royals nach dem Abstieg. Aber ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass Marsh im vergangenen Jahr gar nicht mehr aktiv gespielt hat. Mit 23 Jahren nahm sie den Posten eines Assistenztrainers an der High Point University an. "Das bleibt auch weiter ein Traum", sagt sie. Der Trainerberuf ist ihr großes Ziel, nur war es schlicht noch zu früh. "Das Spielen hat mir unwahrscheinlich gefehlt. Außerdem wollte ich nicht mit einer so negativen Erinnerung aufhören", erzählt sie.

Ein Jahr in Spaniens 2. Liga hatte ihr den Spaß gehörig verdorben. "Das war nicht wirklich toll", sagt sie rückblickend, ohne näher darauf eingehen zu wollen: "Deshalb bin ich so froh, hier zu sein. Ich liebe diese Mannschaft. Trainer René Spandauw ist unglaublich, das ganze Umfeld ist toll hier", betont sie. Doch sie ist auch weit weg von ihrer Familie, ihren beiden Schwestern Brette und Tabitha, ihrem Zwillingsbruder Alex, ihren Freunden "und meinem Dackel", fügt sie hinzu. "Klar gibt es Momente, die schwer sind, aber die hat jeder. Und dann sind die anderen Mädels da. Das macht es schon wieder sehr viel einfacher", sagt sie mit einem Lächeln - als wolle sie sich nicht unterkriegen lassen. "Ich bin gar nicht so sehr darauf fokussiert, ständig in Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie treten zu wollen", erklärt sie, "ich will einfach das Beste aus meiner Situation und dieser Chance machen. Das geht nur, wenn ich hier bin - auch im Kopf", sagt Marsh, die sich selbst als dickköpfig und stur beschreibt. "Außerdem ist meine Erwartungshaltung anderen gegenüber manchmal etwas hoch."

Zusammen mit ihren positiven Eigenschaften, wie Selbstbewusstsein und Hilfsbereitschaft, wirkt Merideth Marsh auf dem Spielfeld besonders. Sie ist die treibende Kraft der Saarlouis Royals auf dem Parkett. Aber bei aller Leidenschaft und allem Ehrgeiz verliert sie eine Sache nie aus den Augen. "Es ist auch nur Basketball", sagt sie, "und es soll ja schließlich Spaß machen." Und den will sie mit ihrer Mannschaft auch am Sonntagnachmittag in der Stadtgartenhalle gegen Jahn München haben. aub

"Ich mag es, wenn

man mir vertraut, wenn man sich auf mich verlässt."

Merideth Marsh,

Topspielerin der Royals

(Foto: Ruppenthal)

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