Ein Festtag für die Turf-Freunde

Güdingen. Der strahlende Sonnenschein auf der Güdinger Rennbahn vor gut 14 000 Zuschauern beim Internationalen Saartoto und Saarland-Spielbanken-Renntag am Ostermontag ließ nur schwer erahnen, welche Nacht Wagner und sein Trainer Christian Peterschmitt hinter sich hatten

 Überlegen gewann Tarkan Vardik auf Running Ernie Running Ernie das Hauptrennen um den Mercedes-Benz-Preis. Foto: Becker&Bredel

Überlegen gewann Tarkan Vardik auf Running Ernie Running Ernie das Hauptrennen um den Mercedes-Benz-Preis. Foto: Becker&Bredel

Güdingen. Der strahlende Sonnenschein auf der Güdinger Rennbahn vor gut 14 000 Zuschauern beim Internationalen Saartoto und Saarland-Spielbanken-Renntag am Ostermontag ließ nur schwer erahnen, welche Nacht Wagner und sein Trainer Christian Peterschmitt hinter sich hatten. Das Pferd hatte sich mit einer Kolik geplagt und der Trainer mit seinem Pferd: " Wir waren kurz davor, ihn vom Rennen zurückzuziehen." Aber es gelang dem Betreuerteam dann doch, die Beschwerden auszulaufen. Nach mehreren Stunden Traben, "dem Ostertanz mit Wagner", wie Peterschmitt es schmunzelnd nannte, stand fest, dass der neunjährige Wallach laufen konnte. Und vor allem den großen Saartoto-Preis gewinnen konnte.

Seine Reiterin Kristin Schmitt nahm es fast gelassen: "Es hat einfach gut geklappt." Überhaupt war es irgendwie der Tag der deutschen Amateur-Championesse. Der Sieg im Großen Saartoto-Preis war ihr zweiter von drei Tages-Erfolgen. Zuvor hatte sie auf Silex schon den Preis der Spielbank Saarbrücken gewonnen.

Dabei war es nicht ihr Winter gewesen: "Ich selbst hatte in den letzten Monaten gar keine Form. Umso besser, dass ich gut ins Jahr gekommen bin." Nur im Hauptrennen um den Mercedes-Benz-Saarland- Preis musste sie sich Tarkan Vardik auf Running Ernie geschlagen geben. Aus saarländischer Sicht freute die Veranstalter vom Rennclub Saarbrücken (RC) besonders über den Sieg von Silex. Der RC hatte den sechsjährigen Wallach vor einem halben Jahr gekauft und nach einer längeren Ruhephase auf der Hausbahn erstmals ins Rennen geschickt. Doch den Erfolg des eigenen Pferdes hätte es vermutlich noch nicht einmal gebraucht, denn Werner Schmeer, der Vorsitzende Galopprennsport, war auch so "rundum zufrieden" Der Sieg des eigenen Pferdes war so quasi die große Sahnehaube auf dem restlichen Renntag.

"Wenn man sich die Konkurrenz anschaut, wo heute in Deutschland sonst noch Rennen stattfinden und dann schaut, welche Prominenz an Trainern und Ställen hier vertreten ist, dann zeigt das schon den Stellenwert des Rennens." Sicher spielen dabei die hohen Dotierungen eine Rolle - der Große Saartoto-Preis mit 8 000 und der Mercedes-Benz-Saarland-Preis mit 10 000 Euro sind die bestdotierten Rennen dieses Saisonabschnitts - aber Paul Niemczyk, der Präsident des Rennclubs sieht auch andere Faktoren, die Güdingen im nationalen Vergleich vorne einordnen: "Da legen wir großen Wert drauf, dass sich Besitzer, Reiter und Trainer hier wohlfühlen. Wir sind eine freundliche und übersichtliche Rennbahn." Mangelnde Größe kann auch ein Qualitäts-Merkmal sein - eines, mit dem die Veranstalter ein wenig kokkettieren und das auch bei den Reitern gut ankommt, wie die Saarländerin Nadine Gratz (23) zugab: "Man kann sich hier wohlfühlen." Auch ohne Platzierung unter den ersten Drei.

Der einzige Wermutstropfen war dann ein zwischenzeitiger Ausfall der Toto-Technik im Innenraum der Bahn, was die Umsätze von ungefähr 80 000 wohl etwas schmälerte.

"Das war natürlich ärgerlich, aber wir haben dann doch noch gut reagieren können", zog Werner Schmeer trotzdem eine "uneingeschränkt positive" Bilanz des Festtages für die Turf-Freunde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort