Ein fester Platz für Deutschland

Berlin. Bernie Ecclestone hat trotz der Dauer-Querelen um das Millionen-Grab Nürburgring dem Deutschland-Rennen auch für die kommenden Jahre einen festen Platz im Formel-1-Kalender zugesichert. "Natürlich, keine Frage", beteuerte der Chefvermarkter. Dennoch werde die Zahl der WM-Läufe im alten Kernmarkt Europa sinken, kündigte Ecclestone an

 Weltmeister Sebastian Vettel soll auch in Zukunft ein Heimrennen haben. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone garantiert Deutschland einen Grand Prix. Foto: Garcia/dpa

Weltmeister Sebastian Vettel soll auch in Zukunft ein Heimrennen haben. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone garantiert Deutschland einen Grand Prix. Foto: Garcia/dpa

Berlin. Bernie Ecclestone hat trotz der Dauer-Querelen um das Millionen-Grab Nürburgring dem Deutschland-Rennen auch für die kommenden Jahre einen festen Platz im Formel-1-Kalender zugesichert. "Natürlich, keine Frage", beteuerte der Chefvermarkter. Dennoch werde die Zahl der WM-Läufe im alten Kernmarkt Europa sinken, kündigte Ecclestone an. "Ich denke, wir haben jetzt vielleicht zu viele Rennen in Europa. Wir sind keine Europameisterschaft mehr, wir sind eine Weltmeisterschaft", sagte der Brite kurz vor dem Saisonstart.Wohl auch deshalb muss vom kommenden Jahr an Spanien auf einen seiner beiden Grand Prix verzichten. Barcelona und Valencia werden sich von 2013 an als Gastgeber abwechseln, wie Ecclestone bestätigte. Frankreich strebt für seine Rückkehr ein ähnliches Kooperationsmodell mit dem belgischen Spa an. Vorbild sind der Hockenheimring und der Nürburgring, die sich in den vergangenen Jahren das Deutschland-Rennen teilten.

Vor allem wegen des anhaltenden Streits am Nürburgring ist jedoch weiter offen, auf welcher deutschen Strecke die Formel 1 im kommenden Jahr fahren soll. In dieser Saison rollt die Königsklasse in Hockenheim, für 2013 aber hat Ecclestone noch keinen Vertragspartner. Vom Theater um die Kündigung der Pächter am Nürburgring, das nun vor Gericht geht, zeigte sich der 81-Jährige irritiert. "Ich habe keine Ahnung, was dort das Problem ist", sagte Ecclestone.

Noch zeigt der Rechte-Mitinhaber Langmut. "Sie haben so eine Menge Geld investiert, die Bedingungen und die Anlagen dort sind sehr gut. Es wäre nicht gut, dieses Rennen zu verlieren", befand Ecclestone. Allerdings ist in der rheinland-pfälzischen Landesregierung umstritten, ob und wie oft die Formel 1 noch dort gastieren soll. Der als völlig überzogen geltende Umbau des Nürburgrings zum Freizeitpark hat sich bislang als Millionen-Fehlschlag erwiesen. Auch der Grand Prix war für die Streckenbetreiber zuletzt ein Minus-Geschäft.

An Alternativen mangelt es Ecclestone keineswegs. Schon in diesem Jahr stellt die Formel 1 mit 20 Saisonrennen einen Rekord auf. Damit sei die Grenze "so ziemlich erreicht", erklärte Ecclestone. Daher müssen für die Debüts von New York 2013 und Sotschi 2014 etablierte Rennen Platz machen. Streichkandidaten wollte Ecclestone aber noch nicht nennen. "Ich werde mir das dieses Jahr genau ansehen und einer echten Prüfung unterziehen", kündigte er an.

Keine Zweifel lässt Ecclestone indes an Bahrain und Austin zu, die für diese Saison als Wackelkandidaten gelten. "Ich bin absolut sicher, dass beide Rennen ausgetragen werden", betonte der Formel-1-Chef. Wegen Unruhen in Bahrain hatten Menschenrechtler wie im Vorjahr eine Absage des Wüsten-Grand-Prix gefordert. Austin im US-Bundesstaat Texas muss sich wegen finanzieller Engpässe und verzögerter Bauarbeiten um seine Premiere im November sorgen.

Austin könnte indes auch als Türöffner für weitere WM-Läufe in Lateinamerika dienen, zumal Ecclestone auf dem Circuit of the Americas zahlreiche mexikanische Fans erwartet. Ecclestone nannte Argentinien und Mexiko als Anwärter. "Ich habe keine Ahnung, was dort das Problem ist."

 Die Deckarm-Halle tobte, als Saarbrücken Bojan Tokic nach seinem entscheidendem Sieg auf die Platte stieg und sich feiern ließ. Shibaev. Foto: Ruppenthal

Die Deckarm-Halle tobte, als Saarbrücken Bojan Tokic nach seinem entscheidendem Sieg auf die Platte stieg und sich feiern ließ. Shibaev. Foto: Ruppenthal

Bernie Ecclestone über den Nürburgring

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