Ein erster Schritt

Völklingen. Eine letzte Ansprache sollte es noch geben, als die Siegerehrung schon vorüber und kurz bevor Grit Jurack aus der Halle eilte, um ihren Flieger zu bekommen - mit ihrem 300. Länderspiel im Gepäck. Eine Ansprache von Nationaltrainer Heine Jensen gab es dann aber eben noch, bevor der erste Lehrgang seiner Amtszeit zu Ende war

 Durfte sich in Völklingen zu Recht vom Publikum feiern lassen: die deutsche Frauenhandball-Nationalmannschaft. Foto: Rolf Ruppenthal

Durfte sich in Völklingen zu Recht vom Publikum feiern lassen: die deutsche Frauenhandball-Nationalmannschaft. Foto: Rolf Ruppenthal

Völklingen. Eine letzte Ansprache sollte es noch geben, als die Siegerehrung schon vorüber und kurz bevor Grit Jurack aus der Halle eilte, um ihren Flieger zu bekommen - mit ihrem 300. Länderspiel im Gepäck. Eine Ansprache von Nationaltrainer Heine Jensen gab es dann aber eben noch, bevor der erste Lehrgang seiner Amtszeit zu Ende war. Viel Kritik dürfte es nicht gegeben haben, schließlich hatte seine Mannschaft gerade Europameister Norwegen mit 27:23 besiegt und war überhaupt im Vier-Nationen-Turnier in Völklingen ungeschlagen geblieben."Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind und uns von Spiel zu Spiel gesteigert haben", sagte Jensen. Von dem knappen 25:24 gegen die junge spanische Mannschaft über das 25:25 gegen Turnier-Sieger Frankreich bis zu dem überraschenden und vor allem verdienten 27:23 gegen Norwegen war die Mannschaft immer besser geworden.

Doch bei allem Völklinger Glanz war da ja noch die frische Erinnerung an die verkorkste Europameisterschaft im Dezember, als die Mannschaft nur 13. geworden war. "Die war ja schon noch ein bisschen in den Köpfen", sagte Kerstin Wohlbold, mit fünf Toren erfolgreichste Werferin gegen Norwegen. Aber im Gegensatz zu dem, was die Mannschaft bei der EM gezeigt hatte, war sie in Völklingen tatsächlich wieder als solche aufgetreten. Das fand auch Wohlbold: "Das ist das größte Anliegen von Heine Jensen, ein Team zu bilden. Und da sind wir auf einem guten Weg."

Intensive Abwehr-Arbeit

Mit einer unheimlichen Kraft-Leistung hatten sie Norwegen immer wieder aus dem Konzept gebracht, die Abwehr arbeitete 60 Minuten intensiv, auch Auswechslungen brachten die Ordnung nicht durcheinander. "Das wichtigste war, dass wir für einander gearbeitet haben", sagte Anna Loerper. Nur mit der Einschätzung dieser Leistung taten sich alle schwer. "Das war nicht mehr als ein Schritt hin zu den wichtigen Spielen gegen Ungarn in der Weltmeisterschafts-Qualifikation", sagte Anna Loerper. Und auch der Trainer hütete sich davor, zu große Rückschlüsse zu ziehen: "Es war ein Turnier, keine Weltmeisterschaft. Wir dürfen nicht vergessen, dass Spanien und Norwegen viel getestet haben."

Einzig mehr Zuschauer hätte sich auch Jensen gewünscht, etwas mehr als 600 waren es pro Turnier-Tag. Für Ostern in Ordnung, aber auch nicht gerade berauschend. Auch das sieht Heine Jensen als eine seiner Aufgaben: "Diese Aufmerksamkeit müssen wir uns wieder erarbeiten." Am besten mit Erfolgen. Auch da war Völklingen ein erster Schritt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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