Ein Dutzend Rekorde in Serie

Frankfurt · Die Fußball-Bundesliga hat vergangene Saison 3,24 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist der zwölfte Umsatzrekord in Folge. Und für die kommenden Jahre erwartet die Deutsche Fußball Liga weiteres Wachstum.

 Die Bundesliga boomt – auch dank spektakulärer Tore. Hier bezwingt der Münchner Franck Ribéry (im Hintergrund, am Boden) den Frankfurter Torhüter Lukas Hradecky. Foto: Hase/dpa

Die Bundesliga boomt – auch dank spektakulärer Tore. Hier bezwingt der Münchner Franck Ribéry (im Hintergrund, am Boden) den Frankfurter Torhüter Lukas Hradecky. Foto: Hase/dpa

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Die Drei-Milliarden-Schallmauer ist durchbrochen: Obwohl die fetten TV-Schecks erst in der kommenden Saison ausbezahlt werden, klingelt die Kasse der Fußball-Bundesliga schon jetzt wie nie zuvor. In der Saison 2015/2016 setzten die 18 Clubs 3,24 Milliarden Euro um und erzielten damit zum zwölften Mal in Folge einen Rekord. Das Plus gegenüber dem Vorjahr (2,62 Milliarden) betrug laut aktuellen Zahlen der Deutschen Fußball Liga (DFL) sagenhafte 23,71 Prozent.

"Das ist eine sehr positive Entwicklung. Die Bundesliga kann sicher zufrieden sein, wenn man den Umsatz innerhalb von zwölf Jahren verdreifacht", sagte DFL-Boss Christian Seifert bei der Präsentation des Bundesliga-Reports gestern in Frankfurt : "Angesichts des neuen Medienvertrages ab der Saison 2017/2018 erwarten wir weiteres Wachstum. Wir werden weiter zu den drei Topligen in Europa gehören. Die Frage ist, wie wir das umsetzen - nicht zuletzt mit Blick auf internationale Erfolge."

Eine weitere große Steigerung wird es in jedem Fall beim Report in zwei Jahren geben. Dann schlägt der neue TV-Vertrag, der dem Profifußball rund 1,5 Milliarden Euro pro Spielzeit einbringen wird, zu Buche.

In der vergangenen Saison machten 13 von 18 Bundesligisten einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro . Im Vorjahr waren es "nur" neun Clubs gewesen. Drei deutsche Vereine lagen unter den Top 20 in Europa. "Nur wenn wir uns in diesen Regionen bewegen, können wir Fußball auf Spitzenniveau bieten", sagte Seifert.

Vor Steuern verzeichneten die Bundesligisten 695 Millionen Euro Gewinn (455 Millionen im Vorjahr), alle Clubs schrieben schwarze Zahlen. Nach Steuern waren es noch 200 Millionen Euro - zwei Vereine erwirtschafteten allerdings ein Minus. Insgesamt zahlte der Profifußball 1,13 Milliarden Euro (980,9 Millionen im Vorjahr) an Steuern und Abgaben, 53 114 Arbeitsplätze lagen im Profibereich. 158,45 Millionen Euro wurden in die Leistungszentren investiert. Der Schnitt von 42 421 Zuschauern pro Partie war der höchste im Fußball weltweit.

Die Einnahmen der Bundesligisten beruhen in erster Linie auf fünf Säulen: Medien (933,3 Millionen Euro ), Werbung (772,5 Millionen Euro ), Transfers (532,6 Millionen Euro ), Spiele (527,6 Millionen Euro ) und Merchandising (201,8 Millionen). Der gesamte Rest belief sich auf 276,8 Millionen. "Das ist ein solides Geschäftsmodell", sagte Seifert.

Dass sich die Personalkosten bei 32,6 Prozent (38 Prozent im Vorjahr) im Verhältnis zum Gesamtumsatz bewegten, sieht Seifert als "sehr niedrig im europäischen Vergleich". Dennoch sieht es der DFL-Boss durchaus kritisch, dass ein Bundesliga-Profi im Schnitt knapp zwei Millionen Euro im Jahr verdient hat. "Das ist verdammt viel Geld. Das kann man nicht wegdiskutieren - aus Sicht des Durchschnittsverdieners in Deutschland ist es unfassbar viel Geld", sagte Seifert: "Alle, die in der Bundesliga spielen, müssen jeden Tag wem auch immer danken."

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