Ein deutlicher Aufwärts-Trend
Saarlouis. Handball-Zweitligist HG Saarlouis steht vor entscheidenden Wochen. Genau genommen geht es für die Mannschaft von Trainer Andre Gulbicki wie für zahlreiche andere Mannschaften des Leistungssports zwar "nur" um den Klassenverbleib. Doch durch die Zusammenlegung der Süd- und der Nord-Staffeln erfährt die neue, eingleisige 2. Bundesliga eine enorme Qualitätssteigerung
Saarlouis. Handball-Zweitligist HG Saarlouis steht vor entscheidenden Wochen. Genau genommen geht es für die Mannschaft von Trainer Andre Gulbicki wie für zahlreiche andere Mannschaften des Leistungssports zwar "nur" um den Klassenverbleib. Doch durch die Zusammenlegung der Süd- und der Nord-Staffeln erfährt die neue, eingleisige 2. Bundesliga eine enorme Qualitätssteigerung. Im Kampf um die ersten neun Plätze - der Zehnte muss durch eine Relegation - geht es am Samstag gegen den Tabellen-16. HSG Frankfurt. Ob die HG Saarlouis (derzeit Neunter) wie im Hinspiel (34:24) eine Galavorstellung liefert, zeigt sich ab 19.30 Uhr in der Stadtgartenhalle.Im Hinblick auf den bisherigen Saisonverlauf kann man der Mannschaft einen deutlichen Aufwärts-Trend zugestehen. War die unverkennbare Abwehr-Schwäche zu Rundenbeginn das bestimmende Thema, hat sich vor allem der aus Daniel Fontaine (linker Rückraum) und Kreisläufer Ingars Dude bestehende Block deutlich gesteigert. Dude dürfte damit wohl der Aufsteiger der Saison sein. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen mit Danijel Grgic (Rückraum-Mitte) klappt nämlich mittlerweile auch das Zusammenspiel mit dem HG-Kapitän. "Diese Entwicklung halte ich für einen ganz normalen Vorgang", versucht der HG-Vorsitzende Richard Jungmann zu relativieren: "Wenn man so oft miteinander trainiert, ist das eine logische Konsequenz. Aber das Zusammenspiel der beiden funktioniert mittlerweile ganz gut."
Ganz gut passt auch der zweite Kreisläufer Bartosz Janiszewski nach Saarlouis. Er wechselte einen Tag vor Weihnachten 2010 zur HG und brachte Stabilität in die Abwehr, hinter der sich die Torhüter Jan Peveling und Darius Jonczyk je nach individueller Form abwechseln. Wenn es das gegnerische Spieltempo zulässt, verlässt Jakub Balaz, derzeit im rechten Rückraum gesetzt, das Spielfeld, und das polnische Kraftpaket nimmt Balaz' Platz in der Abwehr ein. Oft kommt für den Denker und Lenker des Angriffsspiels, Grgic, nach dem gleichen Prinzip Aleksander Kokoszka auf die Platte.
Die beiden derzeit gesetzten Außenspieler Andre Lohrbach (links) und Christoph Wischniewski (rechts) spielen hingegen sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Beide, "Lohri" und "Wischi", haben auf ihren Positionen wohl die größte Konkurrenz-Situation. Nachdem zwischenzeitlich Dirk Holzner (Linksaußen) auf sich aufmerksam gemacht hat und dafür von Trainer Gulbicki mit längeren Einsatzzeiten belohnt wurde, lässt auf der gegenüberliegende Seite Philipp Leist aufhorchen. Der erst 21-jährige Dauer-Reservist, der zu Saisonbeginn in manchen Spielen überhaupt nicht eingesetzt wurde, erhöht den Druck auf Wischniewski und den zweiten Winter-Neuzugang Otto Fetser. Dennoch muss man der rechten Seite, Rückraum-Spieler Kokoszka eingerechnet, eine gewisse Stagnation attestieren. Aber auch hier relativiert HG-Chef Jungmann: "Seit ein paar Wochen sind wir von rechts ein bisschen glücklos, aber man darf nicht vergessen, dass unsere Offensive in der ganzen Liga gefürchtet ist." Tatsächlich hat Saarlouis mit 824 Toren den zweitbesten Angriff der 2. Bundesliga Süd.
Das liegt wiederum vor allem an den beiden Säulen Daniel Fontaine und Danijel Grgic. Beide stehen in der ligaweiten Torschützenliste vorne: Grgic ist mit 161 Toren Vierter, Fontaine mit 140 Treffern Elfter. "Unsere Offensive
ist in der ganzen Liga gefürchtet."
Richard Jungmann, Vorsitzender der
HG Saarlouis