Ein bodenständiger KämpferStarker FCS besiegt Zweitligist FSV Frankfurt im Test mit 3:0
Saarbrücken. Saarbrücken statt Düsseldorf, Ludwigspark statt LTU-Arena, Bahnhofstraße statt Königallee - das Lebensumfeld von Stephan Sieger, Neuzugang beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, hat sich deutlich verändert
Saarbrücken. Saarbrücken statt Düsseldorf, Ludwigspark statt LTU-Arena, Bahnhofstraße statt Königallee - das Lebensumfeld von Stephan Sieger, Neuzugang beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, hat sich deutlich verändert. "Natürlich ist Düsseldorf zwei, drei Nummern größer", sagt der defensive Mittelfeldspieler, "aber ich bin ja in einem kleinen Dorf bei Sinsheim geboren und aufgewachsen. Ich habe mir diese Bodenständigkeit bewahrt und da bin ich schon ein bisschen stolz drauf." Auf dem Platz gilt der Ex-Düsseldorfer als unermüdlicher Arbeiter. Ein Sechser, der seine Kameraden mitreißen kann, nie aufsteckt. Neben dem Spielfeld sieht er sich als "Spieler zum Anfassen. Ich mag den engen Kontakt zu den Fans". Noch kann der 30-Jährige aber unbehelligt über den St. Johanner Markt spazieren, trotz der markanten Frisur. "Es gibt zwar noch einen Haarkranz, aber der wurde immer kürzer", sagt Sieger lachend über seinen Kahlkopf, "jetzt im Sommer ist es praktisch und meiner Frau gefällt es auch." Die wird Ende des Monats vom Rhein an die Saar umziehen. Für Familienmensch Sieger eine ganz wichtige Sache. "Meine Familie und meine Freunde stehen im Mittelpunkt. Da ist es gut, dass Saarbrücken nicht mehr so weit von zu Hause weg ist wie Düsseldorf."
Die ersten Vokabeln der neuen Heimatsprache hat Sieger schon "Schwenker ist eine Art Steak, das Radler heißt Panache und statt guten Morgen sagt man Morje." Bei der Fortuna hat sich der gelernte Sozialversicherungsangestellte bei den Ex-Saarbrückern Olivier Caillas und Christian Weber über den FCS, aber auch die Menschen im Saarland informiert. "Die haben mir die Saarländer als offen, gesellig und lustig beschrieben", sagt Sieger und fügt seine ersten Eindrücke hinzu: "Ich bin hier sehr herzlich aufgenommen worden." Mit seinem vier Monate alten Mops-Beagle-Mischling will er sich die Sehenswürdigkeiten der neuen Heimat künftig genau anschauen.
Siegers Erfahrung aus 105 Zweitliga-, 32 Drittliga- und 20 Regionalliga-Spielen soll der Mannschaft auf dem Platz weiterhelfen. "Ich bin kein Lautsprecher. Ich möchte gerade den jungen Spielern helfen. Wenn es nicht so läuft, vielleicht den ein oder anderen Tipp geben." Überzogene Erwartungen an die Mannschaft hält er für kontraproduktiv: "Man sollte man keinen unnötigen Druck aufbauen mit überhöhten Zielen. Es wird eine lange und schwere Saison." Die am 23. Juli mit einem Spiel bei Siegers Ex-Club Kickers Offenbach beginnen wird.Friedrichsthal. Der 1. FC Saarbrücken hat gestern Abend ein Testspiel gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt mit 3:0 (0:0) gewonnen. Vor 550 Zuschauern im Stadion am Franzschacht in Friedrichsthal brachte Nico Weißmann den sehr kombinationssicher auftretenden Drittliga-Aufsteiger in der 67. Minute in Führung. Zehn Minuten vor Schluss erhöhte Nico Zimmermann mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze auf 2:0. Den Schlusspunkt unter eine überzeugende Vorstellung setzte der erst 17-jährige Ufuk Özbek mit einem Schuss aus 22 Metern in den Winkel. Am Samstag bestreitet der FCS sein letztes Testspiel in St. Wendel. Gegner ist um 14 Uhr Alemannia Aachen. cor
HINTERGRUND
Die Fanbeauftragten des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken laden am Donnerstag, 15. Juli, ab 20 Uhr zu einem Fantreffen ins Gustav-Adolf-Haus in der Gärtnerstraße ein. Neben Präsident Horst Hinschberger werden Sportdirektor Dieter Ferner und Trainer Jürgen Luginger den Fans vor dem Saisonstart bei Kickers Offenbach (23. Juli, 20.15 Uhr) Rede und Antwort stehen. Dazu sollen Kapitän Marcus Mann sowie Neuzugang Stephan Sieger anwesend sein. Zudem werden Saarbrückens Polizeichef Peter Becker sowie Torsten Hart vom Fanprojekt Innwurf Einblicke in ihre Arbeit gewähren. cor
