Regionalliga Südwest Ein Ausrufezeichen zum Trainingsauftakt

Saarbrücken · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken präsentiert zum ersten Training den erfahrenen Benjamin Kessel als nächsten Neuzugang.

 Die Fußballer des 1. FC Saarbrücken drehten gestern Nachmittag ihre ersten Runden im FC-Sportfeld.

Die Fußballer des 1. FC Saarbrücken drehten gestern Nachmittag ihre ersten Runden im FC-Sportfeld.

Foto: Andreas Schlichter

Jonathan Akpoborie, Anthony Yeboah, Sambo Choji, Pierre Hallé, Solomon Okoronkwo – die Liste von Stürmern mit afrikanischen Wurzeln beim 1. FC Saarbrücken ist durchaus prominent besetzt. Seit gestern hat sie nun ein neues Mitglied: José Pierre Vunguidica betrat um 15:13 Uhr das FC-Sportfeld und startete mit seiner neuen Mannschaft in die Vorbereitung auf die kommende Saison in der Fußball-Regionalliga.

„Heute war ja nur der Auftakt, die Vorbereitung beginnt ja erst mit dem zweiten oder dritten Training so richtig“, sagte der 28-jährige und 1,86 Meter große Angreifer, der in Luanda in Angola geboren wurde, „für mich ist es wichtig, immer Gas zu geben. Ich möchte immer einen guten Eindruck hinterlassen, nicht nur auf dem Platz. Schließlich trifft man sich im Leben immer zweimal.“

Nach der Flucht aus Angola im Alter von zwei Jahren machte Vunguidica seine ersten Ballkontakte beim 1. FC Köln, spielte später aktiv in Münster, Wiesbaden (unter anderem mit dem heutigen FCS-Sportdirektor Marcus Mann) und zuletzt beim Zweitligisten SV Sandhausen. Dort kam er allerdings in der abgelaufenen Saison nur auf neun Einsätze im Oberliga-Team (ein Tor) und acht Auftritte in der 2. Bundesliga. „Ich hatte keine Lust, bei einer Mannschaft zu spielen, die froh ist, wenn sie zwei Mal pro Spiel aufs Tor schießt. Ich möchte nach vorne spielen und vorne mitspielen“, sagte der Neuzugang, „und mit dem Wechsel heute hat der Verein noch mal ein Ausrufezeichen gesetzt.“

Denn zweieinhalb Stunden vor dem Trainingsauftakt unterzeichnete Benjamin Kessel vom 1. FC Kaiserslautern einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Malstattern. „Es war ja bekannt, dass wir uns die ganze Zeit noch nach einem erfahrenen Spieler für die Verteidigung umgesehen haben“, sagte Mann, „von Benjamin erwarten wir, dass er auf und neben dem Platz Verantwortung übernimmt.“

Kessel kommt vom 1. FC Kaiserslautern, kann auf 20 Bundesliga-, 121 Zweitliga- und 24 Drittligaeinsätze für Lautern, Union Berlin, Brauschweig und Mainz zurückblicken. Der 1,91 Meter große gebürtige Bad Kreuznacher hilft dem FCS mit seiner Erfahrung und Kopfballstärke, verschärft den Konkurrenzkampf im Abwehrzentrum und auf der Position des Rechtsverteidigers. „Der Kontakt bestand schon vor den Aufstiegsspielen. Aber so eine Entscheidung fällt man nicht von heute auf morgen“, sagte Kessel, der als Letzter aus der Kabine kam, „gestern habe ich mich dafür entschieden und stehe voll hinter dem Projekt“.

Mit Vunguidica und Kessel sind auch alle anderen Neuen in die Vorbereitung gestartet: Stürmer Marcel Carl aus Walldorf, die Mittelfeldspieler Gillian Jurcher aus Halberstadt und Fatih Köksal aus Elversberg sowie Innenverteidiger Nino Miotke aus Kaiserslautern drehten mit den neuen Teamkollegen vor gut 250 Zuschauern die ersten Runden im Sportfeld. Nicht neu, aber nun komplett zum Aktivenkader gehörend, ist Lukas Quirin, der aus der U19 zur ersten Mannschaft gestoßen ist. „Ihm trauen wir zu, dass er eine ernsthafte Konkurrenz wird“, sagte Mann, dessen Tätigkeiten auf dem Transfermarkt „vorläufig beendet sind – wenn halt nicht noch etwas passiert“.

Viel Applaus gab es für Ricco Cymer. Der Torwart, der sich im Saarlandpokalfinale eine schwere Gesichtsverletzung zugezogen hatte, spielte zwar mit Maske, „aber völlig ohne Probleme. Alles ist wieder gut.“

Am Freitag um 18 Uhr gibt es bei der Sportvereinigung Quierschied für die Fans die erste gute Gelegenheit, die neuen und die bekannten Akteure in Aktion zu sehen.

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