Ein Auftakt wie gemalt

Saarlouis · Zum ersten Mal seit dem 18. März hat Handball-Zweitligist HG Saarlouis wieder ein Heimspiel gewonnen. Beim Saisonauftakt gegen Hamm gefielen vor allem die Namensvetter Michael und Patrick Schulz.

 Wie die kleinen Kinder tollten die Spieler der HG Saarlouis am Samstagabend nach ihrem überraschenden 30:25-Sieg gegen den ASV Hamm-Westfalen durch die Stadtgartenhalle. Foto: Ruppenthal

Wie die kleinen Kinder tollten die Spieler der HG Saarlouis am Samstagabend nach ihrem überraschenden 30:25-Sieg gegen den ASV Hamm-Westfalen durch die Stadtgartenhalle. Foto: Ruppenthal

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Die einen liegen sich jubelnd in den Armen und hämmern sich glückselig auf die Schultern. Die anderen sinken in die Knie, schlagen die Hände vor das Gesicht und starren ins Leere. Solche Szenarien sind in der Stadtgartenhalle nach Spielen der HG Saarlouis keine Seltenheit. Am Samstag waren die Jubelnden seit langem mal wieder die Gastgeber. Der Zweitligist startete mit einem überraschenden und verdienten 30:25 (12:10)-Sieg gegen Aufstiegskandidat ASV Hamm-Westfalen in die Saison. Es war der erste Heimsieg seit dem 30:24 gegen den EHV Aue am 18. März.

"Wir spielen geil, wir trainieren geil. Und wenn man so stark deckt und noch einen super Torwart dahinter hat, macht es das uns Spielern einfach", freute sich Michael Schulz. Der in den vergangenen Jahren immer wieder vom Verletzungspech verfolgte Kreisläufer spielte groß auf und war mit Jerome Müller (je sechs Treffer) bester Werfer seiner Mannschaft. "Ich habe wieder richtig Spaß am Handball", erklärte der 20-Jährige - und führt das auch auf den neuen Trainer Jörg Bohrmann zurück. "Ich konnte endlich mal eine Vorbereitung komplett mitmachen", sagte Schulz, "aber ich habe jetzt auch nur ein gutes Spiel gemacht".

Namensvetter Patrick Schulz war zwischen den Pfosten wieder eine Bank. Über 20 Mal vereitelte er Torchancen des Gegners - mehrmals sogar im Eins gegen Eins. "Er hat heute sensationell gehalten. Das war das Entscheidende", lobte Hamms Trainer Nils Pfannenschmidt den HG-Torwart. "Wir haben in der ersten Halbzeit nur fünf Tore aus dem Spiel heraus bekommen. Dafür muss ich den Jungs ein Riesenkompliment machen", lenkte Schulz das Lob auf die Abwehr. Beispielhaft war eine umjubelte Aktion von Peter Walz: Er stoppte einen Angriff des gegnerischen Kreisläufers Jan Brosch - immerhin ein 205 Zentimeter langer und 128 Kilogramm schwerer, fleischgewordener Wandschrank - mit beherztem Zupacken. "Die Abwehrarbeit war richtig gut. Aber vor der Pause müssen wir höher führen", sagte Patrick Schulz.

Nach temporeichem, ausgeglichenem Beginn setzte sich Saarlouis zur 23. Minute erstmals leicht ab (10:7), führte zur Pause aber "nur" mit 12:10. Nach Wiederanpfiff schwante den 1120 Zuschauern schon Schlimmes: Hamm führte plötzlich mit 14:12. Statt wie gewohnt, völlig den Faden zu verlieren, blieb die HG cool und gewann trotz des zwischenzeitlichen 18:21-Rückstandes (45. Minute) wieder die Oberhand. Nach einem Doppelpack des zuvor glücklosen Ibai Meoki zum 27:24 und zwei Glanzparaden von Patrick Schulz gegen Julian Possehl und Christoph Neuhold (58.) war den Zuschauern klar: Heute gewinnt Saarlouis .

Bemerkenswert: Der neue HG-Trainer Bohrmann wechselte früh durch und brachte bis auf Torwart Darius Jonczyk und Lars Walz alle Spieler - und das ohne Qualitätsverlust. "Ich bin sehr stolz auf Tom Paetow", hob Bohrmann den 21-Jährigen hervor, der fehlerlos blieb und im Rückraum für Entlastung sorgte. Gerade gegenüber jungen Spielern wie Michael Schulz und Paetow, scheint Bohrmann die richtigen Worte zu finden.

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