Eier, zerkratzte Autos und ein Rücktritt

Homburg · Jörg Kühn ist als dritter Vorsitzender des FC Homburg zurückgetreten, weil er sich von der Entscheidung, Steven Dooley zurückzuholen, übergangen fühlte. Weil die Wohnungen von Spielern mit Eiern beworfen und Spielerautos zerkratzt wurden, hat der Verein Strafanzeige gestellt.

Am Dienstag ist der bisherige dritte Vorsitzende des Fußball-Regionalligisten FC Homburg, Jörg Kühn, von seinem Amt zurückgetreten. Während FCH-Vorstandschef Herbert Eder, der bei einem Fan-Treffen am gleichen Tag den Rücktritt bekannt gab, die berufliche Belastung des als Anwalt tätigen Kühn als Grund für dessen Rückzug angab, widerspricht Kühn: "Die Arbeitsbelastung war definitiv kein Grund". Stattdessen ging es bei dem Rücktritt darum, dass sich der Ex-Vorstand bei der Entscheidung, den ehemaligen FCH-Sportdirektor Steven Dooley in gleicher Position zurückzuholen, übergangen fühlt.

"Von einer Entscheidung des Vorstands pro Dooley war mir nichts bekannt. Ich habe davon erst am Sonntag in Pfullendorf gehört", sagte Kühn, der bis zu diesem Spiel im Urlaub war. Bereits am Freitag, zwei Tage vor der 0:1-Niederlage in Pfullendorf, wurde Dooleys Rückkehr zum FCH bekannt gegeben.

Rafael Kowollik, Geschäftsführer und zweiter Vorsitzender des Vereins, zeigte sich überrascht, sei "doch bereits vor einigen Wochen darüber gesprochen worden, dass eine Rückkehr Dooleys geplant ist". Lediglich die Bekanntgabe auf der Jahres-Pressekonferenz bei FCH-Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren durch Trainer Christian Titz sei auch für ihn überraschend gewesen.

Die noch anhängige Klage gegen seine Kündigung durch den alten Vereinsvorstand im März würde Dooley zurückziehen, sagte Eder. Er bezeichnet den alten und neuen Sportdirektor, der seit seinem damaligen Abschied vom FCH als sportlicher Berater für Dr. Theiss Naturwaren arbeitete, als "Bindeglied zwischen Verein und Hauptsponsor". Kühn, dessen Mandat als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des FCH während seiner Vorstandszeit nur geruht hat, wird wieder in den Aufsichtsrat zurückkehren.

Derweil hat der Verein eine Strafanzeige gegen unbekannt gestellt, nachdem das Haus von FCH-Torwart Florian Hammel mit Eiern beworfen wurde. Zusätzlich hat der FCH eine Belohnung von 1200 Euro auf die Ergreifung des oder der Täter ausgesetzt. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits vor einigen Wochen gab es Eierwürfe gegen die Wohnungen mehrerer FCH-Spieler. Nach dem Trainingslager fanden einige Spieler zudem ihre Autos mit zerstochenen Reifen vor. Außerdem gab es zahlreiche anonyme E-Mails mit Drohungen und Beleidigungen gegen Trainer und Spieler, wie Titz sagt. Ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen ist nicht erwiesen. "Das Spektrum derer, die das gewesen sein könnten ist extrem groß. Man darf jetzt nicht unreflektiert irgendjemand verdächtigen", mahnte Eder.

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