Eichorn sieht Final-Chance am Paradegerät

Bern · Waldemar Eichorn geht an diesem Donnerstag in Bern bei den Turn-Europameisterschaften an die Geräte. Am Pauschenpferd rechnet sich der 29 Jahre alte TG-Saar-Athlet Final-Chancen aus. Pauline Schäfer ist nicht am Start.

Sein Traum von Olympia platzte. Den Sprung in den Rio-Kader hat Waldemar Eichorn verpasst. Dafür steht der TG-Saar-Athlet im Aufgebot, das bei den Europameisterschaften von Donnerstag bis Sonntag in Bern um Medaillen turnen wird - und darauf ist er stolz. "Ich turne am Boden und an meinem Paradegerät Pauschenpferd. Wenn ich da fehlerfrei bleibe, kann ich es ins Finale schaffen", sagt er.

Das Olympia-Aus tat weh, stoppte aber nicht den Tatendrang auf dem Weg zum neuen Ziel: EM-Start. "Ich war ja bis kurz vor dem Abflug zum Testevent in Rio bei allen Lehrgängen dabei", betont der 29-Jährige. Bei einem Länderkampf in Kiew glänzte er. Mit dem Sieg am Reck und zweiten Plätzen im Mehrkampf, am Pauschenpferd und am Barren turnte er sich Mitte April in der Ukraine auf den EM-Zettel von Bundestrainer Andreas Hirsch. Die Fahrkarte nach Bern sicherte sich Eichorn aber erst vor einer Woche, als er beim Länderkampf in Zuchwil mit dem National-Team Dritter wurde.

Seit Sonntag ist die deutsche Delegation wieder in der Schweiz. Neben Eichorn bereiten sich dort Marcel Nguyen, An dreas Toba, Sebastian Krimmer und Philipp Herder auf ihre EM-Einsätze vor - die Qualifikation am Donnerstag, das Mannschaftsfinale am Samstag und die Einzelfinals am Sonntag. TG-Saar-Kollege und Europameister Oleg Wernjajew wird "Waldis" Rivale sein. TG-Neuzugang Felix Remuta startet bei den Junioren.

Die EM der Frauen beginnt erst am kommenden Mittwoch - ohne Pauline Schäfer. "Der Termin passt nicht in den Zeitplan. Es wäre zu viel gewesen vor den Olympischen Spielen in Rio", begründet die 19-jährige Nationalturnerin vom TV Pflugscheid-Hixberg den Verzicht. Bei der EM 2015 begann Schäfers Erfolgsstory. Nach Rang sieben am Schwebebalken setzte sie bei der WM in Glasgow Bronze drauf und löste früh ihr Rio-Ticket. Im ersten Bundesliga-Kampf zeigte die Turnerin vom TuS Chemnitz-Altendorf jüngst, dass sie voll auf Olympia-Kurs liegt. "Ich habe am Schwebebalken erstmals einen Flickflack-Strecksalto gezeigt und die zweite 15er-Wertung in meiner Karriere bekommen", sagt Schäfer.

Eichorn denkt an seine EM-Premiere nicht gern zurück. Im internationalen Feld gab es für die deutschen Athleten 2015 nichts zu holen. "Ich war zu nervös", gesteht "Waldi". Diesmal will er es besser machen.

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