Eichmann will lernen – von und mit jedem Schritt

Homburg · Jan Eichmann, Sohn des früheren Saarbrücker und Homburger Verteidigers Bernd Eichmann, steht vor seiner ersten Saison im Aktivenbereich. Der Innenverteidiger hat sich den FCH als erste Station ausgesucht und gibt richtig Gas.

 Neuzugang Jan Eichmann will beim FC Homburg viel lernen von den Routiniers, aber auch Spielzeit bekommen. Foto: Schlichter

Neuzugang Jan Eichmann will beim FC Homburg viel lernen von den Routiniers, aber auch Spielzeit bekommen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Egal, ob knapp 40 Grad Celsius oder wie jetzt wieder etwas erträglicher - die Spieler des FC Homburg schenken sich in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Fußball-Regionalliga nichts. "Gut so, Eiche", ruft einer aus dem Mittelfeld. Es ist ein Lob für den Kollegen in der Innenverteidigung, der gerade mit einem beherzten Einsteigen dem gegnerischen Stürmer den Ball abgejagt hat. Der Gelobte heißt Jan Eichmann, ist 19 Jahre alt und steht beim FCH nach seinem Wechsel aus der A-Jugend des 1. FC Saarbrücken vor seiner ersten Saison im Herrenbereich. Der Stürmer ist Patrick Schmidt, bester Torschütze der Homburger in der vergangenen Spielzeit.

Die Szene liefert den Beleg dafür, was FCH-Trainer Jens Kiefer über seinen neuen Abwehrspieler sagt: "Jan ist sehr robust im Zweikampf. Er hat den Willen, die richtige Einstellung und er gibt Gas." Physisch erscheint Eichmann für einen Spieler seines Alters schon erstaunlich weit. Und auch im Gespräch präsentiert sich der Sohn des früheren FCS- und FCH-Verteidigers Bernd Eichmann (35 Bundesligaspiele, 121 Zweitligaspiele) bereits sehr souverän. Über seine Nebenleute Emil Noll (36) und Clément Halet (31) sagt er: "Von denen kann ich mir in jedem Training was abgucken. Jeder Schritt, den ich neben denen laufe, ist für mich ein Lernprozess."

Schnell hat Eichmann verstanden, dass er jetzt "richtig gegenhalten muss". "Es geht im Aktivenbereich körperlich viel härter zur Sache. Und auch das Spieltempo ist viel höher", berichtet der junge Spieler, der in Karlsbrunn bei seinem Eltern lebt.

Seine Vorzüge sind auch dem 1. FC Kaiserslautern aufgefallen, der ebenfalls um das Talent warb. Dass er letztlich den FCS verlassen und sich den Grün-Weißen angeschlossen hat, begründet er so: "Ich hatte in Saarbrücken nicht das Gefühl gehabt, dass man mich mit allen Mitteln halten wollte. Die Gespräche mit Jens Kiefer waren dann sehr gut, deshalb habe ich mich für den FC Homburg entschieden."

Der Fußball ist Eichmann in die Wiege gelegt. "Ich glaube, ich war mehr bei meinem Vater auf dem Trainingsplatz als im Kindergarten", erzählt er lachend. Eichmann senior sei ihm auf seinem Weg in den Profifußball "eine große Hilfe", seinen Rat nehme er gern an. Als Vorbild hat sich der Junior, der vor drei Wochen sein Abitur gemacht hat, aber jemand anderes genommen: "Bei Oliver Kahn bewundere ich, wie er den Sport gelebt hat."

Und wenn er doch mal vom Fußball mal eine kurze Auszeit nimmt - in der Vorbereitung mit vielen Termine kommt das selten vor -, dann verbringt er Zeit draußen mit seinem Hund Djari. Die weit verbreitete Begeisterung seiner Altersgenossen für Playstation und Co. teilt er nicht: "Nee, dann bin ich lieber draußen und unternehme etwas mit Familie oder Freunden."

Heute und morgen findet im Homburger Waldstadion der fünfte Allgäuer Latschenkiefer Saar-Pfalz-Cup statt. Die Halbfinals heute heißen SV Elversberg gegen FK Pirmasens (18 Uhr) und FC Homburg gegen Schalke 04 II (19.45 Uhr), morgen ist um 14 Uhr das Spiel um Platz drei und um 16 Uhr das Finale.

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