Ehrmantraut ist auf dem Sprung

Saarbrücken · Die Chancen der TG Saar, doch noch ein Ticket für das Endturnier der Deutschen Turnliga zu lösen, sind gering. Ohne Luca Ehrmantraut gehen sie gegen Null. Bitter: Die Bundesliga-Heimpremiere des Turn-Talents am kommenden Samstag ist stark gefährdet.

 Luca Ehrmantraut (17) ist der Aufsteiger schlechthin im Team der TG Saar. Foto: Ruppenthal

Luca Ehrmantraut (17) ist der Aufsteiger schlechthin im Team der TG Saar. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Mit einem "Tsukahara" mit doppelter Schraube feierte Luca Ehrmantraut Ende Oktober im Team der TG Saar einen glänzenden Einstand. Vier Punkte sicherte sich das saarländische Turn-Talent bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz - und dem deutschen Meister beim MTV Stuttgart am vierten Gerät ein Remis. An der 18:39-Niederlage änderte es nichts, doch das Debüt des 17-Jährigen in der Deutschen Turnliga (DTL) war geglückt.

Den gleichen Sprung wollte der Jugend-Nationalturner an diesem Samstag in der Kreissporthalle Dillingen gegen die KTV Straubenhardt (18 Uhr) zeigen. Doch seine Heimpremiere beim letzten Wettkampf der Saison ist nach einem Trainingssturz gefährdet. Schuld ist ein gerissenes Turn-Riemchen. "Ich habe an den Ringen den Halt verloren und bin unglücklich auf den Rücken gefallen. Der schmerzt jetzt heftig", erzählt Ehrmantraut von seinem Unfall, der auch den Einsatz beim Tabellenführer KTV Obere Lahn verhinderte.

Lucas Pech könnte das Glück der TG Saar sein, denn ohne den Ausrutscher wäre der Limbacher am Samstag mit der Jugend-Nationalmannschaft bei einem Ländervergleich in Italien gestartet und hätte definitiv gefehlt. "Die Qualifikation in Kienbaum am Donnerstag habe ich abgesagt. Das wäre zu früh gewesen. Bis zum Bundesliga-Duell könnte ich fit werden", hofft Luca, am Samstag neu durchzustarten.

Apropos durchstarten. "2013 war das beste Jahr in meiner Karriere", blickt er zurück. Die Erfolgsstory startete Ende 2012 mit der Berufung in den C-Kader des Deutschen Turnerbundes (DTB), für den er im Frühjahr mehrere internationale Einsätze hatte. "Es ist ein tolles Gefühl, für sein Land zu turnen", erzählt der 17-Jährige. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Mannheim räumte er im Mai Gold am Boden und am Pauschenpferd und Silber im Mehrkampf und am Sprung ab. Einen weiteren Coup landete er Anfang November mit der Riege des Saarländischen Turnerbundes (STB) beim Deutschlandpokal. Nur haarscharf schrammten das Team in Bous am Sieg vorbei. Vor 450 Zuschauern und unter den Augen von Bundestrainer Andreas Hirsch beendete das STB-Quartett den wichtigsten deutschen Team-Wettbewerb für Nachwuchsturner auf Rang zwei. Luca Ehrmantraut empfahl sich für weitere Einsätze in der Jugendnationalmannschaft. Doch an diesem Wochenende muss er bekanntlich passen.

Sein Einsatz für die TG Saar am Reck und am Sprung könnte noch klappen - wenn der Rücken mitspielt. Aber selbst dann sind die Chancen auf ein Final-Ticket gering. Wenn der Tabellenfünfte am 23. November in Karlsruhe im kleinen Finale dabei sein will, müsste er gegen den Tabellendritten Straubenhardt alle sechs Geräte gewinnen. Und weil dies schwer denkbar ist, muss Sprungspezialist Ehrmantraut auf seinen Sprung in ein DTL-Endturnier wohl noch warten.

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