Ehemaliger Welthandballer am Pranger

Mannheim · Die Champions-League-Partie Kielce gegen die Rhein-Neckar Löwen hat ein Nachspiel. Nach der vermeintlichen Attacke von Trainer Talant Dujshebaev gegen Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson gibt es einen Protest.

Die Rhein-Neckar Löwen wehren sich gegen das Verhalten von Talant Dujshebaev. Weil der Trainer von KS Vive Kielce nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Handball-Champions-League Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson zwischen die Beine geschlagen haben soll, legte der Bundesligist gestern beim Europäischen Handball-Verband (EHF) Protest ein. Der polnische Meister gewann das Spiel mit 32:28. In der anschließenden Pressekonferenz kam es zu einem neuerlichen Eklat, als Dujshebaev Gudmundsson beschuldigte, während des Spiels obszöne Gesten gemacht zu haben.

"Wir verstehen nicht, warum der Trainer von Vive Kielce, Talant Dujshebaev, nach einem gewonnenen Spiel so ausrastet. Und wir akzeptieren nicht, dass unser Trainer nach dem Spiel erst attackiert und in den Unterleib geschlagen wird und später in der Pressekonferenz übel beschimpft wird", teilte Löwen-Manager Thorsten Storm mit. "Das hat mit unserem Sport und Niveau nichts zu tun", begründete er den Protest. Die Eingabe richte sich nicht gegen die Wertung des Spiels. "Wir sind faire Verlierer, Kielce hatte verdient die Nase vorn." Das Rückspiel findet am 31. März in der Mannheimer SAP-Arena statt.

Gudmundsson berichtete, dass Dujshebaev nach der Schlusssirene auf ihn zugekommen sei und ihn zunächst verbal angegangen habe. Dann habe sich der zweimalige Welthandballer plötzlich "entschieden, mich zwischen die Beine zu schlagen. So eine Attacke habe ich in 25 Jahren als Trainer noch nie erlebt".

Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie der Isländer während des Wortgefechts plötzlich zusammenzuckt. Wie die Löwen erklärten, leiteten sie die Aufnahme ebenso an die EHF weiter wie die Aufzeichnung der Pressekonferenz. Die EHF erklärte gestern, dass sie das Material und die Schiedsrichterberichte schnellstmöglich auswerten wolle. Danach werde entschieden, "ob ein Disziplinfall" beim EHF Court of Handball eröffnet werde.

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