Edelreservisten in Gladbach

Mönchengladbach · Bei Borussia Mönchengladbach sind Neuzugänge wie Andre Hahn oder Thorgan Hazard gut eingeschlagen – auch auf Kosten von Max Kruse und Patrick Herrmann. Doch vor dem Spiel am Samstag gegen Schalke melden die früheren Stammspieler Ansprüche auf die Startelf an.

Bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach sind trotz der erfolgreichen Europa-League-Qualifikation nicht alle so zufrieden wie Weltmeister Christoph Kramer. Nach den ersten beiden Punktspielen ohne Sieg melden auf die Ersatzbank verdrängte Leistungsträger der vergangenen Saison wie Nationalspieler Max Kruse und Patrick Herrmann vor dem Bundesliga-Schlager am Samstag (18.30 Uhr) gegen Schalke 04 lautstark Ansprüche auf eine Rückkehr in die Startelf an.

Herrmann ist enttäuscht

Der Uchtelfanger Herrmann ist in Mönchengladbach Publikumsliebling. In der vergangenen Saison mit 34 Spielen ein Dauerbrenner, kann der Saarländer mit seinen bisherigen drei Kurzeinsätzen in Pokal und Europa-League-Play-offs einfach nicht glücklich sein: "Natürlich ist man enttäuscht, denn man will immer spielen", sagt er. Herrmanns Problem heißt Andre Hahn: Der Neuzugang von Borussias Ligarivalen FC Augsburg hat auf Anhieb eingeschlagen - und Herrmanns angestammten Platz auf der rechten Seite in Beschlag genommen. Herrmann gibt sich aber kämpferisch. "Im Moment sieht der Trainer Andre vorn", konstatiert der 23-Jährige, "ich versuche, in jedem Training Gas zu geben und mich zu zeigen."

Auch Kruse scharrt bei den Fohlen nach den überstandenen Folgen seiner Harnleiter-Operation mit den Hufen. "Der Trainer weiß, was er an mir hat. Ich habe meine Qualitäten gezeigt. Auf mich kann man sich verlassen", drängte der zweitbeste Borussen-Torschütze der vergangenen Saison (zwölf Treffer) in der Länderspiel-Pause vehement auf sein Pflichtspiel-Debüt. Dass Trainer Lucien Favre zuletzt bei der Nullnummer bei Kruses Ex-Klub SC Freiburg noch immer auf den 26-Jährigen verzichtete, wurmt den für die vorherigen Pflichtspiele ausgefallenen Angreifer weiterhin: "Ich habe mich fit gefühlt und war der Meinung, dass ich der Mannschaft vielleicht hätte helfen können. Ich habe meine OP vorgezogen, damit ich eine Alternative für Freiburg sein konnte, aber der Trainer hat anders entschieden. Klar war die Enttäuschung groß."

Kruse will zurück in Nationalelf

Favre hatte jüngst allerdings auch nur wenige Gründe für Umstellungen im Borussen-Sturm. Schließlich hatte Branimir Hrgota seine Chance durch Kruses Zwangspause vorzüglich genutzt - mit sieben Treffern in den ersten fünf Pflichtspielen schoss sich der Aufsteiger in die schwedische Nationalmannschaft.

"Branimir hat sich jetzt richtig gezeigt und ist im Abschluss sehr gut", gesteht Kruse seinem teaminternen Rivalen neidlos zu, schraubt seine Ambitionen deswegen aber nicht zurück: "Ich habe ja nicht die komplette Vorbereitung verpasst, habe alles wieder aufgeholt und denke, dass ich wieder 90 Minuten gehen kann. Ich bin topfit und will natürlich spielen." Auch weil Kruse mittelfristig eine Rückkehr in die Nationalmannschaft, für die der gebürtige Reinbeker noch in der Rückrunde eine Option für einen Platz im WM-Kader gewesen war, anpeilt: "Ich hoffe, dass ich wieder Fuß fasse und eingeladen werde."

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