Dutt verspricht Titel

Frankfurt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) möchte auf Jahre hinaus unschlagbar sein und muss dazu offenbar "nur" dem neuen Konzept seines Sportdirektors Robin Dutt folgen

Frankfurt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) möchte auf Jahre hinaus unschlagbar sein und muss dazu offenbar "nur" dem neuen Konzept seines Sportdirektors Robin Dutt folgen. Ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt hat der 48-Jährige dem Verband eine goldene Zukunft mit den ersehnten Titelgewinnen versprochen, wenn sein neues Förderkonzept inklusive des Leistungszentrum-Baus umgesetzt wird. "Wenn wir es so machen, wie ich es mir vorstelle, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir Erfolg haben. Titel werden dann unausweichlich sein", sagte Dutt gestern in Frankfurt.Dutt will bei seinem Konzept mit dem Namen "Erfolg sind Alle" (ESA) die Verbands-Strukturen nutzen, um dem DFB einen uneinholbaren Vorsprung gegenüber anderen Nationen zu erarbeiten. "Wenn wir dieses Wissen bündeln, werden wir Qualität in einem Tempo haben, bei dem uns keiner einholt", sagte der frühere Bundesliga-Trainer, der sein Vorhaben am Dienstag mit Bundestrainer Joachim Löw besprochen hat: "Dann können wir vielleicht auch endlich die goldene spanische Generation knacken."

Der Plan von Dutt sieht die Bildung eines "Sportkompetenzteams" vor. Diesem Gremium sollen die Trainer der Junioren-Mannschaften, die Trainerausbilder und weitere Spezialisten angehören. Diese hauptamtlichen DFB-Mitarbeiter sollen gemeinsam in dem geplanten Leistungszentrum in Frankfurt, dessen Bau beim Bundestag im Oktober beschlossen werden soll, zusammenarbeiten. "Das Ganze ist mehr ein Kommunikations-Konzept als ein Konzept darüber, wie man Fußball spielen soll. Ein zentrales Sportkompetenz-Zentrum wäre unsere sportliche Heimat. Dabei geht es eher um unsere Mitarbeiter als um die Teams", erläuterte Dutt: "Wir dürfen nicht darauf warten, dass es Rückschläge bei großen Turnieren gibt, bevor wir etwas verändern."

Nach Ansicht von Dutt sind neue Ansätze unausweichlich, wenn der DFB auf Dauer erfolgreich sein will. "Wenn wir nichts ändern, spielen zukünftig nicht nur vier bis sechs Nationen um die Halbfinal-Teilnahme bei den Turnieren, sondern zehn bis zwölf. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, ins Halbfinale zu kommen, und wir sind noch weiter weg vom Titelgewinn."

Die DFB-Chefetage, der jährlich 20 bis 25 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung investiert, vertraut Dutts Plänen. "Der DFB folgt inhaltlich dem, was Robin vorgibt", sagte Generalsekretär Helmut Sandrock. Einen Zeitplan für den Bau des Leistungszentrums, das 40 Millionen Euro kosten soll, gibt es aber offiziell noch nicht. "Da geht Qualität eindeutig vor Zeit. Dennoch werden wir die Arbeit zügig angehen", sagte Sandrock. Trotzdem halten sich Gerüchte über eine geplante Fertigstellung bis 2018.

Das Leistungszentrum soll mehrere Fußballplätze, ein Fitness- und Rehazentrum sowie Laufstrecken und Medien-Einrichtungen umfassen. Genutzt werden soll es von allen Nationalmannschaften, für die Ausbildung der Bundesligatrainer und Spitzenschiedsrichter. sid

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