Duell der Enttäuschten

Saarbrücken. Die Stimmung vor dem Heimspiel des 1. FC Heidenheim heute um 19 Uhr gegen den 1. FC Saarbrücken ist schlecht. Manche sprechen am 18. Spieltag der 3. Fußball-Liga von einem Tiefpunkt. Kritik am Trainer wird immer lauter - in Heidenheim wohlgemerkt

 Saarbrückens Mittelfeldspieler Lukas Kohler hatte in dieser Saison mit Blick auf die Defensivprobleme des FCS oft Grund, um die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Foto: Schlichter

Saarbrückens Mittelfeldspieler Lukas Kohler hatte in dieser Saison mit Blick auf die Defensivprobleme des FCS oft Grund, um die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Foto: Schlichter

Saarbrücken. Die Stimmung vor dem Heimspiel des 1. FC Heidenheim heute um 19 Uhr gegen den 1. FC Saarbrücken ist schlecht. Manche sprechen am 18. Spieltag der 3. Fußball-Liga von einem Tiefpunkt. Kritik am Trainer wird immer lauter - in Heidenheim wohlgemerkt. Dort sah sich Geschäftsführer Holger Sanwald jetzt gezwungen, den Schulterschluss mit Trainer Frank Schmidt zu vollziehen und die Saisonziele neu zu definieren. "Vom Aufstieg brauchen wir momentan nicht zu reden", wird Sanwald zitiert: "Wir halten an Frank Schmidt fest und werden gemeinsam diese schwierige Zeit überstehen. Wir verfallen nicht in Aktionismus." Vor der Saison als Titelfavorit gehandelt, liegt der 1. FC Heidenheim auf Platz neun. Die Offensive ist mit Spielern wie Patrick Mayer, Marc Schnatterer oder Michael Thurk nominell herausragend besetzt. 28 Heidenheimer Saisontreffer unterstreichen das. 26 Gegentore zeigen die Problemzone der Gastgeber auf.

Parallelen zum Gegner

"Man kann den Erfolg nicht erzwingen", sagt FCS-Trainer Jürgen Luginger, der Parallelen zu seiner Mannschaft erkannt haben dürfte. Denn auch in Saarbrücken waren die Hoffnungen vor der Saison groß. Der Titel war zwar kein Thema, aber mehr als der jetzige Rang zwölf hätte es sein sollen.

Auch positive Aspekte

Auch beim 1. FC Saarbrücken ist das Spiel nach vorne (23 Tore) gefällig, das Defensivverhalten aber erschreckend (29 Gegentore). "Wir sind in manchen Situationen einfach zu sorglos", sagt Mittelfeldspieler Lukas Kohler: "Wir stehen dann als gesamte Mannschaft zu weit von den Gegenspielern weg." Das Problem zieht sich beim FCS durch die gesamte Saison. "Es gibt wenige Mannschaften, die einen 0:2-Rückstand aufholen können und dann, nach einem weiteren Genickschlag, weiter so munter nach vorne spielen", stellt Luginger die positiven Aspekte des 3:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden am vergangenen Samstag in den Mittelpunkt.

Der 1. FC Saarbrücken hat gerade bei Standardsituationen Probleme. Dass dies Heidenheims Stärke ist, ist Luginger bewusst. Er sagt: "Wir müssen im Strafraum Gegenspielern viel weniger Raum lassen."

Wer sich in diesem Duell der Enttäuschten heute Abend durchsetzen wird, ist letztlich eine Frage des Kopfes. "Heidenheim ist eine Mannschaft, die ganz oben mitspielen kann", sagt Luginger, "aber sie hat ein Heimspiel und steht richtig unter Druck. Wenn es da von Anfang an nicht läuft, wird man die Verunsicherung schnell merken. Das müssen wir ausnutzen."

Übrigens: Am kommenden Dienstag geht es für den FCS wieder gegen einen FCH - diesmal im Saarlandpokal gegen den Regionalligisten FC Homburg. Anstoß ist um 19 Uhr.

fc-saarbruecken.de

"Wir sind in manchen Situationen einfach zu sorglos."

Lukas Kohler, Mittelfeldspieler des 1. FC Saarbrücken

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