DTM: Wehrlein jetzt klar auf Titelkurs

Nürburg · Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein fluchte über Funk, beschwerte sich bei seinem Team und hat nach Rang fünf am Nürburgring dennoch beste Chancen auf den ersten DTM-Titel seiner Karriere. Beim Premierensieg von Audi-Pilot Miguel Molina durchlebte Wehrlein gestern eine emotionale Achterbahnfahrt, reist aber mit deutlich ausgebautem Vorsprung zum Saisonfinale in Hockenheim (17./18.

Oktober). In der Gesamtwertung führt der 20-Jährige zwei Rennen vor Saisonende mit 37 und 38 Punkten Vorsprung vor den Audi-Piloten Edoardo Mortara und Mattias Ekström .

Ekström erlebte in der Eifel - wie schon vor 14 Tagen in Oschersleben - ein schwarzes Wochenende. Mit den Plätzen zehn am Samstag und elf am Sonntag holte er nur einen Punkt und verlor massiv an Boden. "Es kann noch was passieren, es sind noch 50 Punkte zu vergeben. Aber das Polster ist schon groß", sagte Wehrlein, der die Plätze drei und fünf einfuhr.

Dabei war das Wochenende auch für ihn ein Auf und Ab. Am Samstag war er am Start in Führung gegangen, in der ersten Kurve aber mit dem späteren Sieger Maxime Martin (BMW ) kollidiert. Nach dem Rennabbruch stieg Wehrlein wutentbrannt aus, zeigte Martin den Vogel und donnerte mit der Faust gegen dessen BMW . Später sah er ein: "Die Kollision war mein Fehler. Ich habe eine Lücke gelassen, die Maxime genutzt hat. Aber ich werde daraus lernen." Am Sonntag warf ihn ein Boxenstopp zurück. Danach beschwerte sich Wehrlein lautstark über Funk: "Ich habe drei Plätze verloren!" Für seinen Geschmack war er eine Runde zu spät reingeholt worden. "Bleib cool", mahnte sein Ingenieur. Für Ärger bei BMW und Audi sorgte eine Stallregie bei Mercedes, die Wehrlein einen Platz nach vorne brachte. Audis DTM-Chef Dieter Gass verwies auf eine Absprache der Hersteller, auf solche Maßnahmen zu verzichten.

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