DSV-Springer stehen nach Silberflug vor Umbruch

Whistler. Martin Schmitt klingelte im Überschwang der Gefühle seine Freundin aus dem Bett, Michael Uhrmann wirkte nach dem Silber-Flug der deutschen Skispringer eher gefasst. "Ich genieße diesen emotionalen Moment innerlich", meinte der umjubelte Schlussspringer des DSV-Quartetts bei der Stippvisite im Deutschen Haus

Whistler. Martin Schmitt klingelte im Überschwang der Gefühle seine Freundin aus dem Bett, Michael Uhrmann wirkte nach dem Silber-Flug der deutschen Skispringer eher gefasst. "Ich genieße diesen emotionalen Moment innerlich", meinte der umjubelte Schlussspringer des DSV-Quartetts bei der Stippvisite im Deutschen Haus. Ein paar Gläser Weißbier, ein warmes Essen und viele Interviews - mehr Zeit blieb nicht. Am Dienstagmorgen brachen die Olympia-Zweiten gen Vancouver auf, wo sie die Winterspiele ausklingen lassen wollen. Optimal war auch der Wettkampf verlaufen, obwohl es ausgerechnet Vize-Weltmeister Schmitt mit seinem verpatzten zweiten Sprung noch einmal spannend gemacht hatte. Doch Uhrmann behielt die Nerven und sicherte den zweiten Platz hinter den überragenden Österreichern und vor den bedrohlich nahe gekommenen Norwegern. "Der Michael hat das souverän zu Ende gebracht. Ihm gilt mein spezieller Dank", lobte Schmitt seinen Gold-Kollegen von 2002. Uhrmann kam die Dramatik gelegen. "Ich bin sehr froh, dass ich Martin etwas von dem zurückgeben konnte, was er mir in all den Jahren ermöglicht hat", sagte der Bayer. Der Erfolg, an dem Startspringer Michael Neumayer und Youngster Andreas Wank ebenfalls großen Anteil hatten, war für den 31-Jährigen eine Genugtuung. "Wir waren schon abgeschrieben. Aber wir drei Älteren sind richtig starke Springer", meinte Uhrmann. Das "Senioren-Trio" Schmitt, Uhrmann, Neumayer will auf jeden Fall noch bis zur WM 2011 weitermachen und seinen Teil zum anstehenden Neuaufbau beitragen. "Es wird weitergehen, man muss sich um den deutschen Skisprung keine Sorgen machen", erklärte Uhrmann. Und Schmitt ergänzte: "Wir haben gute Leute im Nachwuchsbereich." Allerdings liegt ein Berg an Arbeit vor Bundestrainer Schuster, der die Deutschen bis 2014 wieder zur stärksten Nation machen will. "Im Moment ist kein Typ da, der um den Sieg springen kann. Alle müssen wissen, dass es Geduld braucht", sagte Schuster. dpa

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