Drittes Spiel, dritte Pleite
Bern. Eishockey-Schock in der Schweiz: Nach einer handfesten Blamage in Bern muss die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in die Abstiegsrunde. Mit dem 1:2 (1:2, 0:0, 0:0) gegen Außenseiter Frankreich verlor das DEB-Team gestern auch das dritte Vorrundenspiel und verpasste damit die Zwischenrunde
Bern. Eishockey-Schock in der Schweiz: Nach einer handfesten Blamage in Bern muss die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in die Abstiegsrunde. Mit dem 1:2 (1:2, 0:0, 0:0) gegen Außenseiter Frankreich verlor das DEB-Team gestern auch das dritte Vorrundenspiel und verpasste damit die Zwischenrunde. Als nächster WM-Gastgeber kann die deutsche Auswahl diesmal zwar nicht absteigen, nun aber warten drei bedeutungslose Partien gegen unattraktive Gegner. Erster Kontrahent ist am Freitag Norwegen oder Dänemark, am Samstag folgt eine Partie gegen Lettland oder Österreich, und am Montag der WM-Abschied gegen Aufsteiger Ungarn. NHL-Profi Jochen Hecht (5.) glich mit seinem ersten Turniertor zwar postwendend den Rückstand durch Anthoine Lussier (4.) aus, Luc Tardif (17.) brachte die Franzosen aber erneut in Führung und sicherte mit seinem Treffer den vorzeitigen Klassenerhalt. Bundestrainer Uwe Krupp hatte seine Sturmreihen nach dem 0:5 gegen Titelverteidiger Russland und dem 2:3 gegen die Schweiz kräftig durcheinander gewirbelt. Gleich drei der vier Formationen stellte Krupp neu zusammen. "Wir haben uns in der Offensive bisher noch nicht ausreichend durchgesetzt. Deshalb der Wechsel", begründete der Bundestrainer. Der Ex-Verteidiger sah im ersten Drittel schlimme Patzer in der Abwehr. Nach Fehler von NHL-Profi Christoph Schubert schob Lussier den Puck durch die Beine von Torhüter von Dimitri Pätzold. Nach dem schnellen Ausgleich von Hecht, der in Überzahl einen Schuss von Michael Bakos sehenswert abfälschte, erlaubte sich Frank Hördler hinten einen Fehlpass. Tardif stocherte nach, und der Puck rutschte im Zeitlupentempo über die Torlinie. Auf der Gegenseite hatte Schubert Pech mit einem Pfostenschuss (19.). Insgesamt tat sich die deutsche Mannschaft schwer gegen die Franzosen, die auf Konter warteten und mit viel Einsatz nur noch wenige Chancen zuließen. Selbst in Überzahl fiel Krupps oft kraftlos und schwerfällig wirkenden Schützlingen kaum etwas ein.Christoph Ullmann hatte in Unterzahl die erste gute Chance im Schlussabschnitt, vergab aber den Ausgleich (50.). Ein Jahr nach seiner Fan-Schelte bei der WM in Kanada geriet auch Bundestrainer Krupp im Schlussdrittel in die Kritik, als deutsche Zuschauer brüllten: "Uwe, das ist dein letztes Spiel." Philip Gogulla traf dann kurz vor Schluss ebenfalls nur den Pfosten (59.).