Dresden fürchtet Verluste

Dresden. Der krisengeschüttelte Zweitligist Dynamo Dresden fürchtet nach dem Ausschluss aus dem DFB-Pokal einen Schaden von einer Million Euro. Eine Entscheidung über eine Berufung gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts will der Verein aber frühestens Donnerstag fällen

Dresden. Der krisengeschüttelte Zweitligist Dynamo Dresden fürchtet nach dem Ausschluss aus dem DFB-Pokal einen Schaden von einer Million Euro. Eine Entscheidung über eine Berufung gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts will der Verein aber frühestens Donnerstag fällen. Die Verbannung aus dem Cup-Wettbewerb trifft die abstiegsbedrohten Sachsen mitten in der schweren Phase nach dem Rauswurf von Trainer Ralf Loose. "Ich finde es einen Skandal für den Verein und für den Fußball. Es trifft immer den Club und die 95 Prozent friedlichen Fans, aber nicht die, die es verursacht haben", schimpfte Dynamo-Profi Sebastian Schuppan.Der Aufsichtsrat habe das Urteil der Sportrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zur Kenntnis genommen, sagte Dynamo-Präsident Andreas Ritter gestern. "Heute ist keine Beratung angedacht, ich gehe davon aus, dass diese nach dem Mittwoch stattfindet", erklärte der Vereinschef. Dann werden die Gremien des Clubs mit Anwalt Jörg Heyer das weitere Vorgehen beraten. Der Verein hat eine Woche Zeit für einen Einspruch.

Dynamo war vom Sportgericht wegen der Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel in Hannover Ende Oktober für den Cup-Wettbewerb in der kommenden Saison gesperrt worden. In der Vorsaison wurden die Sachsen nach den Vorfällen bei der Pokalpartie in Dortmund schon einmal mit dem Pokalausschluss bestraft. In der Berufung wandelte das DFB-Bundesgericht die Strafe in ein Geisterspiel und eine Geldstrafe von 100 000 Euro um. In einer Revision zum aktuellen Urteil wären unter anderem zwei Geisterspiele und eine Geldstrafe möglich. In einem eigentlich gut besuchten Heimspiel würde Dynamo ein Schaden von rund 300 000 Euro entstehen. Dem gegenüber steht die Ungewissheit, welchen Gegner man im DFB-Pokal erwischt, ob man die zweite Runde erreicht und noch einmal das Glück hat, ein Live-Fernsehspiel wie 2011 gegen Dortmund zu erhalten. Trotz der Unwägbarkeiten beziffert Geschäftsführer Christian Müller den finanziellen Schaden auf rund eine Million Euro.

Im sozialen Netzwerk Facebook plädierte eine Fangruppe dennoch dafür, das Urteil zu akzeptieren. "Sechs dynamische Heimspiele sind geiler als der DFB-Pokal 2013/2014", heißt der Titel. Ein Nutzer schrieb: "Die Geschäftsführung von Dynamo Dresden soll auf die sinnlose Berufung verzichten und stattdessen lieber zu jeder Pokalrunde ein Freundschaftsspiel gegen einen internationalen Gegner organisieren." Die Gruppe verspricht sich von sechs Heimspielen sechsmal ein volles Stadion und ein großes Medienecho wie im Geisterspiel gegen Ingolstadt.

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