Drescher: "Mir wurde kein Geld angeboten"

Burghausen. Der Fußball-Drittligist Wacker Burghausen wird erneut mit der Wettmafia in Verbindung gebracht. Laut ARD-Magazin "Fakt" sollen in der Saison 2006/2007 Spiele in der 2. Liga verschoben gewesen sein. Ein bulgarischer Wettpate sagte aus, bei den Partien am 1. Oktober 2006 bei Greuther Fürth (1:4) und bei Erzgebirge Aue am 16

Burghausen. Der Fußball-Drittligist Wacker Burghausen wird erneut mit der Wettmafia in Verbindung gebracht. Laut ARD-Magazin "Fakt" sollen in der Saison 2006/2007 Spiele in der 2. Liga verschoben gewesen sein. Ein bulgarischer Wettpate sagte aus, bei den Partien am 1. Oktober 2006 bei Greuther Fürth (1:4) und bei Erzgebirge Aue am 16. Februar 2007 (0:3) seien vier Feldspieler mit je 10 000 und der Torwart mit 15 000 Euro bestochen worden. Zudem hätten die Feldspieler für je 30 000 Euro mitgewettet.

In beiden Spielen stand Thomas Drescher (Foto: leh), Verteidiger des Regionalligisten SV Elversberg, für Wacker auf dem Platz. "Ich habe von der ganzen Sache nichts mitbekommen und kann mich auch nicht an die Gegentore von damals erinnern", sagte er gestern auf SZ-Anfrage. Drescher bestritt in Aue sein letztes Spiel für Burghausen. "Mich hatte damals niemand gefragt, ob ich ein Spiel manipulieren könne, und mir wurde auch kein Geld angeboten. Außerdem habe ich bei Burghausen im Mittelfeld gespielt. Ich wüsste gar nicht, wie man im Mittelfeld ein Spiel manipulieren könnte", sagte Drescher.

Burghausen stieg 2007 mit vier Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ab. Uwe Gospodarek stand im Tor. Er sagte gestern, nie an Manipulationen beteiligt gewesen zu sein: "Ich weiß von den Vorwürfen schon seit Ende des letzten Jahres. Ich war schockiert, weil sie völlig haltlos sind. Ich habe damit nichts zu tun und eine Eidesstattliche Erklärung abgegeben." Wacker-Geschäftsführer Florian Hahn erklärte: "Bis dato liegt uns von offizieller Seite, weder vom Deutschen Fußball-Bund noch von der Staatsanwaltschaft, eine Rückmeldung vor."

Zuletzt hatte "Fakt" im November 2009 Wacker mit Manipulationen in Verbindung gebracht. Damals berichtete die ARD, im Abstiegskampf 2006/2007 seien Partien verschoben gewesen. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Vorermittlungserfahren eingeleitet.

Nun liegen "Fakt" Telefonüberwachungsprotokolle vor, die besagen, dass bei Spielen von Wacker vielleicht manipuliert wurde. Ein Hintermann soll Ante S. gewesen sein. Er ist in den Skandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt. Eine der überwachten Personen ist ein untergetauchter Malaie, der 2007 in Frankfurt wegen Spielmanipulationen zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt wurde. In einem Telefonat sagte er, er wolle für Wacker wetten. Laut "Fakt" beweisen Protokolle, dass die Männer Kontakte zu Wacker-Spielern hatten. dpa/leh

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