Drei Trainer, drei Einstände

Berlin. Der Titel seiner Abend-Lektüre ist bei Dieter Hecking kein Programm. "Böser Wolf", ein Krimi von Nele Neuhaus, liegt derzeit auf dem Nachttisch des neuen VfL-Trainers, der in Wolfsburg ein alles andere als angsteinflößendes Regiment führt

 Die Zuversicht beim VfL Wolfsburg ist groß. Der neue Trainer Dieter Hecking soll den Kader zum Erfolg führen. Foto: Wolf/dpa

Die Zuversicht beim VfL Wolfsburg ist groß. Der neue Trainer Dieter Hecking soll den Kader zum Erfolg führen. Foto: Wolf/dpa

Berlin. Der Titel seiner Abend-Lektüre ist bei Dieter Hecking kein Programm. "Böser Wolf", ein Krimi von Nele Neuhaus, liegt derzeit auf dem Nachttisch des neuen VfL-Trainers, der in Wolfsburg ein alles andere als angsteinflößendes Regiment führt. Allerdings beginnt der Ernst für Hecking auch erst mit dem Rückrundenstart in der Fußball-Bundesliga, bei dem an diesem Samstag auch seine Trainerkollegen Marco Kurz und Michael Wiesinger eine gelungene Premiere feiern wollen. "Wir hatten eine gute Vorbereitung, aber die Pflichtspiele sind immer etwas anderes. Das Adrenalin wird hoch sein", sagte Hecking vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart.

Der ehemalige Trainer des 1. FC Nürnberg, der den Vorzug vor Ex-Nationalspieler Bernd Schuster erhalten hatte, ist optimistisch: "Die Mannschaft macht auf mich einen sehr lebendigen Eindruck. Es herrscht ein gutes Miteinander im Team und im Umfeld."

Der 48-Jährige wird das unter Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner erfolgreiche 4-3-2-1-System zunächst beibehalten. "Aber das ist nicht in Stein gemeißelt, auch ein System mit zwei Stürmern ist in Zukunft ein Thema", sagte der ehemalige Nürnberger Trainer. Manager Klaus Allofs hat die Hoffnung, mit Hecking doch noch von Rang 15 auf einen Europapokalplatz zu stürmen. "Es ist klar, dass wir da unten raus wollen. Aber auch der Weg in die internationalen Ränge ist nicht unmöglich. Das sollten wir zumindest als Ziel haben", sagte der 56-Jährige.

Die Lücke, die Hecking mit seinem überraschenden Abgang in Nürnberg hinterlassen hat, soll das Trainergespann Michael Wiesinger und Armin Reutershahn schließen. Die beiden Nürnberger stehen am Sonntag gegen den Hamburger SV vor ihrer Feuertaufe. "Keiner darf glauben, dass es ein Selbstläufer wird. Wir müssen sofort in die Spur kommen", warnte Wiesinger, der zuvor die U23-Mannschaft der "Clubberer" trainiert hatte. Es wird erwartet, dass er und Reutershahn Heckings erfolgreiche Arbeit personell und taktisch größtenteils fortsetzen werden.

Marco Kurz hat dagegen vor seinem Einstand als Trainer bei 1899 Hoffenheim gleich mal den Kapitän degradiert. Kurz nahm dem früheren Nationaltorwart Tim Wiese die Spielführerbinde weg und gab sie Rechtsverteidiger Andreas Beck. "Die Entscheidung beschneidet Tim nicht in seiner sportlichen Wichtigkeit. Ich habe mit ihm gesprochen und wir sind beide der Meinung, dass Feldspieler dieses Amt sehr gut ausfüllen können", sagte er vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Kurz will mit Disziplin den ersten Abstieg der Kraichgauer verhindern: "Ich brauche keine Träumer, keiner darf sich in die Tasche lügen. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, damit wir nicht absteigen." sid

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