Handball-Oberliga Der Aufsteiger sieht sich gewappnet

Diefflen · Am kommenden Wochenende startet die Saison in der Handball-Oberliga. Drei saarländische Mannschaften sind am Start: die HSG Völklingen die MSG HF Illtal und Aufsteiger HC Dillingen/Diefflen. Die Völklinger gehen mit einem neuem Trainer in die Runde.

 Pascal Simon (links) schaffte mit dem HC Dillingen-Diefflen den Aufstieg in die Oberliga. Nun fiebert der Verein dem Saisonstart entgegen. Am Samstag, 19.30 Uhr, kommt der TV Mülheim.

Pascal Simon (links) schaffte mit dem HC Dillingen-Diefflen den Aufstieg in die Oberliga. Nun fiebert der Verein dem Saisonstart entgegen. Am Samstag, 19.30 Uhr, kommt der TV Mülheim.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de

Die neue Saison in der Handball-Oberliga verspricht Spannung – und vielleicht die eine oder andere Überraschung. „Das wird ein ganz offenes Ding. Ich denke, dass die Oberliga sehr ausgeglichen sein wird“, erklärt Stefan Hoff. Der sportliche Leiter der HSG Völklingen trifft damit den Tenor der meisten Vereins- und Mannschaftsvertreter. Auch in den vergangenen Jahren bestimmte ein breites Mittelfeld die Liga, die sich aus Vertretern der Verbände Pfalz, Rheinhessen, Rheinland und Saar zusammensetzt.

Im Südwesten nichts Neues, könnte man meinen. Doch ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Denn bei den saarländischen Vertretern HC Dillingen/Diefflen, HF Illtal und HSG Völklingen hat sich einiges getan. Und das verspricht Spannung. Aufsteiger HC Dillingen/Diefflen hat dabei eine besonders große Aufgabe vor sich. „Jede Mannschaft hat eine brutale Außen-Achse und kann 50 Minuten am Limit spielen. Es werden viel weniger technische Fehler gemacht als in der Saarlandliga. Die Spieler sind taktisch anders eingestellt. Und natürlich gibt es den Überhang an ehemaligen Profisportlern“, fasst Meister- und Aufstiegstrainer Thomas Schlink die Herausforderung in der Oberliga zusammen. Und damit nicht genug. Aufgrund der Relegationsspiele, die der HC bestreiten musste, um sich für die vierte Liga zu qualifizieren, fiel die Vorbereitung deutlich kürzer aus. „Wir haben fünf, sechs Wochen später angefangen. Die Pause habe ich den Spielern und auch mir persönlich gegönnt. Die Vorbereitung war kurz und intensiv“, erklärt Schlink.

Dennoch sei die Mannschaft sowohl taktisch als auch körperlich auf einem guten Stand. Auch die Neuzugänge Marvin Klein (von der HG Saarlouis), Sven-Malte Hoffmann (SGH St. Ingbert) und Michael Gornas (zweite Mannschaft) seien „angekommen“. Schlink sagt: „Für viele sind wir Absteiger Nummer eins. Das sollte Motivation sein. Wir sind sehr gut aufgestellt, um die Klasse zu halten. Die Jungs haben richtig Bock. Und von mir aus könnte es schon morgen losgehen.“

Auch bei der HSG Völklingen sieht man dem Saisonstart gespannt entgegen. „Wir hatten in den vergangenen Jahren immer einen sehr großen Umbruch, als wir fünf oder mehr Spieler in die Mannschaft einbauen mussten. Das war dieses Jahr nicht so“, berichtet Hoff. Lediglich Christian Jung (zur HSG Fraulautern-Überherrn) und Andrej Kessler (zum TV Losheim) haben die HSG Völklingen verlassen.

Neu dabei sind neben dem 38 Jahre alten Trainer Claude Dolic, der Berthold Kreuser ablöste und der die HSG Völklingen bereits als Aktiver kennenlernte, nur Mohamed Ijmik und Gilles Ehrmann. Zwei „Glücksgriffe“ für die Mannschaft, wie Hoff betont. Der 26 Jahre alte Ijmik kommt vom AS Folschviller für die Rechtsaußen-Position. Der 31-jährige Ehrmann von US Forbach. Er soll als Spielgestalter und Denker seine Erfahrung einbringen.

„Die Vorbereitung lief durchwachsen. Wir hatten gefühlt kein einziges Mal die komplette Mannschaft zur Verfügung. Aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, weil das ‚System Dolic‘ verstanden und auch übernommen worden ist“, analysiert Hoff: „Wir kommen viel über Kampf, über ein breites Spiel und viele Positionen. Ich schätze, dass wir dieses Jahr einen Mittelfeldplatz erreichen können.“

Außer Reichweite seien voraussichtlich Mannschaften wie Drittliga-Absteiger VTZ Saarpfalz, die – wenn sie verletzungsfrei durch die Saison kommt – wohl wieder einen Spitzenplatz anvisieren dürfte. Dahinter tummeln sich wohl die üblichen Verdächtigen: SV 64 Zweibrücken, SG Saulheim und die SF Budenheim.

Und die HF Illtal? Beim dreimaligen Vize-Meister der vergangenen Jahre stand in der Sommerpause ein größerer Umbau an. Patrick Bach und Alexander Dörr wechselten zur VTZ Saarpfalz, Tom Ihl und Tobias Alt zum SV 64 Zweibrücken. Sebastian Hoffmann und Oliver Zeitz schlossen sich der HSG Nordsaar an. Neu dabei sind dafür Muhamet Durmishi und Tobias Krumm vom TV Homburg, David Pfiffer und Dominik Schwindling von der HSV Merzig/Hilbringen sowie Tim Groß und Yannik Jungblut aus der zweiten Mannschaft. Zudem ist Torhüter Robin Näckel von seinem Auslandssemester zurückgekehrt.

Auch der Trainer der HF Illtal ist neu. Und der ist trotz der historisch gewachsenen, hohen Ansprüche mehr als positiv gestimmt. „Ich hab’ die Jungs erstmal kennenlernen müssen. Aber ich bin begeistert. Es macht unwahrscheinlich Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Ich muss sagen, dass ich fast noch nie eine Mannschaft erlebt habe mit so einer Selbstdisziplin“, schwärmt Markus Simowski, der auf den zum TuS Dansenberg gewechselten Steffen Ecker folgte. Trotz des Ausfalls von Niklas Kiefer, der wegen einer Knie-Operation voraussichtlich bis zum Jahres-Ende fehlt, ist der erfahrene Übungsleiter optimistisch. „Es sind zwar drei Positionen zu füllen: In der Abwehr zentral, im Angriff auf der Mitte und auf halb. Aber der Tenor war: Das kompensieren wir“, erklärt Simowski: „Wir werden unseren Weg gehen. Das hat sich über die Vorbereitung gezeigt.“

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