Drei alte, neue Gesichter

Elversberg · Daniel Jungwirth, Nico Zimmermann und Bernard Itoua dürfen unter dem neuen Trainer Roland Seitz wieder bei der SV Elversberg mitspielen. An ihre fußballlose Zeit erinnern sie sich teils mit Schrecken zurück.

 Nico Zimmermann, Bernard Itoua und Daniel Jungwirth (von links) wollen in den letzten drei Saisonspielen mithelfen, dass die SV Elversberg in der 3. Liga bleibt. Foto: Lehmann

Nico Zimmermann, Bernard Itoua und Daniel Jungwirth (von links) wollen in den letzten drei Saisonspielen mithelfen, dass die SV Elversberg in der 3. Liga bleibt. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

"Lass uns nicht so viel in der Vergangenheit herumkramen. Wir haben noch drei schwere Spiele vor uns und es gibt nur ein Ziel - den Klassenverbleib", sagt Daniel Jungwirth, der 32-jährige Mittelfeldspieler des Fußball-Drittligisten SV Elversberg nach dem Training am Dienstag. Mit Nico Zimmermann (28) und Bernard Itoua (25) zählt Jungwirth seit einer Woche wieder zum Aufgebot der SVE.

Davor machten die drei Erfahrungen, auf die sie gerne verzichtet hätten. Jungwirth war einer der Aufstiegsgaranten in der vergangenen Saison. Im Oktober 2013 wurde der 32-Jährige von Ex-Trainer Dietmar Hirsch aus dem Aufgebot gestrichen, im Dezember wieder zurückgeholt. Nach einer guten Wintervorbereitung war Jungwirth so gut wie in der Startelf, doch Hirsch holte fünf neue Spieler - und der 32-Jährige war wieder draußen. Unter dem neuen Trainer Roland Seitz ist Jungwirth wieder dabei. "Ich bin seit 14 Jahren Profi, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich habe alle Entscheidungen, was mit mir passieren soll, aus der Zeitung erfahren. Gott sei Dank ist diese Zeit vorbei", sagt Jungwirth.

Mindestens genauso heftig war die Situation bei Nico Zimmermann. Der feine Techniker kam vom Zweitligisten VfR Aalen nach Elversberg, wurde mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet und sollte der Führungsspieler werden. Hirsch gab Zimmermann aber kaum eine Chance, argumentierte, dass der 28-Jährige die gegnerischen Spieler falsch anläuft und warf ihn nach der Winterpause schließlich aus dem Kader. "Ich durfte nur noch drei Mal pro Woche bei der Oberligamannschaft trainieren, spielen durfte ich gar nirgends", erzählt Zimmermann und gibt Einblick in sein Gefühlsleben: "Das war fürchterlich. Mein ganzer Tag war geprägt von Zweifeln. In jeder Situation denkst du an den Mist, jeder hat mich darauf angesprochen. Ich hatte keine Erklärung, mit mir hat niemand gesprochen", sagt Zimmermann und atmet tief durch. "Es ist so geil, wieder dabei zu sein. Mir fehlt noch Spielpraxis, aber ich hoffe, dass ich der Mannschaft in den letzten drei Spielen helfen kann."

Und da wäre noch Bernard Itoua, das dritte "Opfer" von Hirsch. "Ich denke, mit ein Grund, warum ich aus dem Kader gestrichen wurde, war mein Eigentor gegen Dortmund II. Aber eine genaue Erklärung habe ich nie erhalten", sagt der Innenverteidiger, der Stammspieler und Leistungsträger war, bevor ihn Hirsch aussortierte. Vor vier Wochen sollte Itoua dann wieder spielen. "Der Trainer sagte mir, dass ich gegen Osnabrück spiele. Aber dann saß ich nur auf der Bank, danach flog ich wieder aus dem Kader", erzählt der 25-Jährige, der allerdings chronisch gut gelaunt ist und alles mit Humor nimmt. "Die Zeit ist vorbei, ich darf wieder Fußball spielen. Man lernt in jeder noch so verrückten Situation immer was dazu", sagt Itoua, der am Samstag um 14 Uhr bei Jahn Regensburg wegen der fünften Gelben Karte aber zusehen muss.

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