Champions League Dortmund kann Achtelfinale fast abhaken

Nikosia · Die Borussia enttäuscht in der Champions League. Leipzig hat nach dem 3:2 gegen Porto Oberwasser.

 Dortmunds Torwart Roman Bürki sitzt enttäuscht auf dem Rasen, Nuri Sahin tröstet ihn.

Dortmunds Torwart Roman Bürki sitzt enttäuscht auf dem Rasen, Nuri Sahin tröstet ihn.

Foto: dpa/Angelos Tzortzinis

() Die Körpersprache von Roman Bürki verriet mehr als tausend Worte. Mit gesenktem Kopf und in großer Entfernung von den vielen Mikrofonen flüchtete der Dortmunder Torhüter in den Teambus. Nach dem peinlichen 1:1 (0:0) des Bundesliga-Tabellenführers bei Außenseiter Apoel Nikosia verspürte der ansonsten nicht als wortkarg bekannte Schweizer keine Lust, über seinen doppelten Blackout zu reden. Trainer Peter Bosz nahm Bürki demonstrativ in Schutz: „Es stimmt, er hat gepatzt. Aber er hat uns schon oft geholfen. Jetzt muss die Mannschaft für ihn da sein.“

Der Fehler von Bürki passte zum tristen Auftritt der noch vor Kurzem für ihre Spielkunst gelobten Borussia. Ohne Not spielte der Torwart nach einem Rückpass den Ball in die Füße von Lorenzo Ebecilio. Dessen 16-Meter-Schuss ließ er nach vorne vor die Füße von Mikaël Poté abprallen. Das nutzte der ehemalige Dresdener zur überraschenden Führung (62. Minute) seines Teams. Dass Sokratis nur fünf Minuten später zumindest der Ausgleich gelang, konnte den BVB-Frust nur bedingt schmälern. Wie schon beim 2:3 drei Tage zuvor im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Leipzig fehlte die Leichtigkeit der ersten Saisonwochen mit diversen berauschenden Siegen.

Die Chancen auf den fünften Einzug in die K.o.-Runde eines europäischen Wettbewerbs in Serie sind auf ein Minimum gesunken. Schließlich weisen die Gruppenkonkurrenten Real Madrid und Tottenham Hotspur nach drei Spielen bereits sieben Punkte und damit sechs mehr auf als der noch immer sieglose BVB. Sportdirektor Michael Zorc sagte deutlich: „Ich bin kein Träumer, sondern Realist. Für uns geht es jetzt darum, den dritten Platz zu sichern.“ Damit Dortmund wenigstens in der Europa League überwintern kann.

Ganz anders dagegen die Stimmung beim deutschen Vizemeister RB Leipzig. Drei Tage nach dem berauschenden 3:2-Sieg in Dortmund zeigten die „Bullen“ in der Champions League Durchhaltevermögen und Offensivkraft und feierten im Heimspiel gegen den FC Porto beim 3:2 ihren ersten Erfolg in der Königsklasse. Der als Favorit in der Gruppe G gestartete FC Porto wirkte über weite Strecken schlicht überfordert von der Intensität, von der Schnelligkeit und von der Wucht des Leipziger Spiels. Mittelfeldmann Emil Forsberg führte überragend Regie, erzielte ein Tor und bereitete ein weiteres vor. Abwehrchef Willi Orban leitete den Sieg ein.

Was die Leipziger für ihre kommenden Konkurrenten so unberechenbar und schwierig macht, ist die hinzugewonnene personelle Vielfalt in der Offensive. Wer zwei Spiele in dieser Manier mit sechs Treffern gewinnt und dabei Torjäger Timo Werner sich lediglich eine Viertelstunde gegen Porto einspielen lässt für das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Stuttgartern, scheint gesegnet. Zudem harmonieren auch die beiden „Sechser“ Naby Keita und Kevin Kampl, dass sogar Trainer Ralph Hasenhüttl ins Schwärmen geriet: „Ein Augenschmaus.“

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