Doping-Geständnis könnte Armstrongs Sperre reduzieren

New York. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) reicht Lance Armstrong die Hand und stellt dem gefallenen Radsport-Helden eine Reduzierung der lebenslangen Sperre in Aussicht

New York. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) reicht Lance Armstrong die Hand und stellt dem gefallenen Radsport-Helden eine Reduzierung der lebenslangen Sperre in Aussicht. Im Gegenzug erwartet die Agentur allerdings, so sagte es deren Vorsitzender Travis Tygart, ein umfassendes Geständnis von Armstrong: "Wenn er bereit ist, den Sport zum Guten zu verändern, ist das natürlich möglich. Unsere Tür steht immer offen."Die Sturheit Armstrongs ist es offenbar auch, die die USADA dazu veranlasst sah, ihm sämtliche Ergebnisse seit dem 1. August 1998 abzuerkennen - darunter seine sieben Siege bei der Tour de France. Die achtjährige Verjährungsfrist für Dopingvergehen sieht Tygart im Fall Armstrong als nicht anwendbar an, da der umstrittene Ex-Profi mit seiner Aussagenverweigerung möglicherweise weitere Taten und Personen deckt. Hätte Armstrong "mit uns geredet und reinen Tisch gemacht, dann hätte die Verjährungsfrist gegriffen", sagte Tygart. Damit hätte der Dopingjäger der USA nach eigenen Angaben auch kein Problem gehabt. Tygart bestätigte, dass Armstrong dann nur die Tour-Siege 2004 und 2005 aberkannt worden wären. Zudem kündigte er an, dass in den kommenden Wochen die Strafen für diejenigen bekannt gegeben werden, die gegen Armstrong ausgesagt hatten.

Dass Armstrong nun plötzlich einknickt und auspackt, ist nicht zu erwarten. Zumal das vorerst letzte Wort in dem Fall der Radsport-Weltverband UCI hat, der die Zuständigkeit der USADA bereits vorher bezweifelt hatte. Die UCI kann gegen die Entscheidung der Amerikaner Einspruch einlegen und den Fall damit vor den Internationalen Sportgerichtshof bringen. Zudem kann Armstrong in der jetzigen Situation weiterhin behaupten, offiziell nie durch A- und B-Probe überführt worden zu sein. dapd

Foto: dapd

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