Dominatoren in Schwarz und Gelb

Dortmund. Seine Mannschaft stürmt von Sieg zu Sieg, doch Jürgen Klopp bleibt weiter in der Defensive. "Als alter Mainzer kann ich sagen, dass ich mit 37 Punkten schon mal nicht abgestiegen bin", kommentierte der Trainer von Borussia Dortmund das 4:1 gegen Borussia Mönchengladbach

 Bei Borussia Dortmund treffen auch die Abwehrspieler das Tor - hier freut sich Neven Subotic (rechts) über sein Tor zum 1:1 gegen Mönchengladbach. Foto: dpa

Bei Borussia Dortmund treffen auch die Abwehrspieler das Tor - hier freut sich Neven Subotic (rechts) über sein Tor zum 1:1 gegen Mönchengladbach. Foto: dpa

Dortmund. Seine Mannschaft stürmt von Sieg zu Sieg, doch Jürgen Klopp bleibt weiter in der Defensive. "Als alter Mainzer kann ich sagen, dass ich mit 37 Punkten schon mal nicht abgestiegen bin", kommentierte der Trainer von Borussia Dortmund das 4:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Obwohl noch kein Team die Bundesliga-Tabelle seit Einführung der Drei-Punkte-Regel Mitte der Neunziger Jahre am 14. Spieltag mit einem so großen Vorsprung angeführt hat, ließ sich der Fußball-Lehrer nicht aus der Reserve locken. Fragen nach den Titelchancen konterte er mit altbekannter Ironie: "Ich sage Bescheid, wenn wir eine Nicht-Abstiegsfeier machen."

Alle Hoffnungen der Verfolger auf einen Einbruch des souveränen Spitzenreiters blieben erneut vergebens. Das Duell der Torfabrik gegen die Schießbude der Liga verlief am Ende standesgemäß. Wie schon vor einer Woche in Freiburg brachte den BVB ein früher Rückstand nicht aus dem Konzept. Nach der Führung der Gäste durch Marco Reus (33.) sorgten Neven Subotic (45.), Shinji Kagawa (52.), Kevin Großkreutz (76.) und Lucas Barrios (88.) für klare Verhältnisse. Sportmanager Michael Zorc geriet ins Schwärmen: "Wir spielen eine einzigartige Saison."

Sorgen, dass den Profis die Lobeshymnen zu Kopf steigen könnten, scheinen unbegründet. Woche für Woche stellen sie ihren Erfolgshunger unter Beweis. "Jetzt wollen wir die nächsten drei Spiele gewinnen", sagte Nationalspieler Großkreutz.

Zweifel, dass die Borussia als Tabellenführer überwintert, hegt in der Bundesliga niemand mehr. Seit Wochen kicken die Jungen Wilden nahe an der Perfektion. Auch gegen Mönchengladbach wurde der Fußball zwischenzeitlich zum Kinderspiel: Allein der brillante Pass des erst 18 Jahre alte Mario Götze vor dem 2:1 auf den nur drei Jahre älteren Kagawa ließ die Herzen aller Ästheten höher schlagen. Nicht minder spektakulär war das Zuspiel von Barrios mit der Hacke, das Großkreutz den Weg zum 3:1 ebnete. Die Konstanz auf hohem Niveau verblüfft selbst Klopp: "Ich wusste, dass die Mannschaft so gut spielen kann. Aber nicht, dass sie das jede Woche kann."

Von einer solchen Beständigkeit sind die Mönchengladbacher derzeit Lichtjahre entfernt. "Es ist nicht zum Aushalten", klagte Trainer Michael Frontzeck, "das reicht im Moment einfach nicht." Vor allem die Flut an Gegentoren stimmte alle Beteiligten nachdenklich. Sage und schreibe 40 Treffer hat der Altmeister bereits kassiert. Torhüter Christofer Heimeroth fand nach der bereits achten Saisonniederlage deutliche Worte: "Das ist eine sehr, sehr prekäre Situation." dpa

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