Dobros sieht keinen Grund, wegen der Torflaute zu verzweifeln

Elversberg · Der Winter-Neuzugang der SV Elversberg wartet noch auf sein erstes Tor für den Fußball-Regionalligisten. Klappt es am Samstag gegen Hessen Kassel?

 Offensivspieler Niko Dobros will sich mit einem guten Halbjahr bei der SV Elversberg für höhere Aufgaben empfehlen. Foto: Schlichter

Offensivspieler Niko Dobros will sich mit einem guten Halbjahr bei der SV Elversberg für höhere Aufgaben empfehlen. Foto: Schlichter

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Pfosten, Latte, wahnsinnige Torhüter-Reflex oder das Knie des Gegenspielers. Die Liste mit den Gründen, warum Niko Dobros bislang noch kein Tor für den Fußball-Regionalligisten SV Elversberg geschossen hat, ist lang. Der Winter-Neuzugang, der vom Drittligisten SC Paderborn ins Saarland wechselte, stand sowohl beim 2:2-Unentschieden gegen den FC Homburg als auch bei der 0:2-Niederlage beim TSV Steinbach 90 Minuten auf dem Platz - und hatte bei sieben Großchancen siebenmal Pech.

"Kurz nach dem Spiel bist du am Verzweifeln und glaubst, dass alles verhext ist. Aber man kann im Nachhinein ja nichts mehr ändern. Irgendwann wird das Ding schon wieder rein gehen", sagt Dobros, der gegen Homburg und gegen Steinbach mit Abstand der auffälligste Akteur in der SVE-Offensive war.

In beiden Spielen hatten die Elversberger Phasen über 30 Minuten mit einer absoluten Dominanz. "Wir brauchen diese Dominanz über 90 Minuten. 30 Minuten gut spielen, das bringen uns nicht weiter. Wir müssen jetzt sehen, dass wir aus den nächsten beiden Spielen sechs Punkte holen", sagt der 23-Jährige.

Am kommenden Samstag, 14 Uhr, empfängt die SVE den KSV Hessen Kassel, eine Woche später geht es zum Auswärtsspiel bei der SSV Ulm. Von bislang fünf Heimspielen gegen Hessen Kassel hat die SVE drei verloren und zwei Mal Unentschieden gespielt - mehr Angstgegner geht nicht. "Wir haben die Qualität, jeden Gegner der Liga zu dominieren. Bei allem Respekt für den Gegner, wir müssen an uns und unsere Stärken denken und nach vorne blicken", sagt Dobros, der diese Vorgehensweise auch bei seiner eigenen Karriere pflegt. "Zurückblicken bringt wenig. An sich arbeiten und alles geben", sagt der 23-Jährige.

In der vergangenen Saison rockte Dobros mit zehn Toren und 14 Vorlagen für die Offenbacher Kickers die Regionalliga. Es folgten Angebote aus der 2. Bundesliga - und ein Bauchgefühl, dass ihn zum Drittligisten SC Paderborn führte (Vertrag bis Juni 2018). Nach drei Spieltagen zog sich der gebürtige Schwabe dort einen Innenbandriss im Knie zu und kam anschließend unter einem neuen Trainer in Paderborn nicht mehr zum Zug. Es folgte im Winter die Leihe für ein halbes Jahr zur SVE.

"Sich ständig zu fragen, was wäre wenn gewesen, bringt nichts. Man muss gewisse Dinge eben akzeptieren. Ich bin 23 Jahre alt, und mein Ziel ist es, so hoch Fußball zu spielen, wie ich kann", so Niko Dobros, der unumstritten mit enormem fußballerischen Talent beschlagen ist. Aber er weiß auch: "Fußball spielen können ganz viele. Um erfolgreich zu sein und in seiner Karriere nach oben zu klettern, gehören ganz viele andere Dinge. Das weiß ich mittlerweile. Man muss viel Glück haben, der Trainer muss hinter einem stehen und man muss verletzungsfrei bleiben, um nur drei Dinge zu nennen", sagt der Offensivspieler der SV Elversberg.

Tore helfen natürlich auch, Begehrlichkeiten in großen Vereinen zu wecken. Und Tore hätte Dobros mit etwas mehr Glück schon einige nach zwei Spielen auf seinem Konto haben können. Vielleicht klappt es ja mit dem ersten Treffer gegen Hessen Kassel. "Ich werde das Tor wieder treffen, da mache ich mir keinen Kopf. Wichtiger ist jetzt erst einmal, zu gewinnen. Für uns fangen genau jetzt die entscheidenden Wochen in dieser Saison an", sagt Dobros.

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