"Diese Partie ist lebenswichtig für uns"

Buenos Aires. Bei Argentiniens Starkickern schürt die drohende Abstinenz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika Selbstzweifel. In Medien wird der Untergang skizziert

Buenos Aires. Bei Argentiniens Starkickern schürt die drohende Abstinenz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika Selbstzweifel. In Medien wird der Untergang skizziert. "Wie qualifiziert man sich mit einer Mannschaft, die schlecht verteidigt, das Spiel schlecht aufbaut, ihre Chancen nicht verwandelt und mit jedem Gegner Mühe hat?", schrieb das Sportblatt "Olé" und fragte: "Wer rettet uns diesmal?" Trainer Diego Maradona sei an allem schuld, schrieben die Blätter unisono, und forderten wieder einmal seine Ablösung. Bei einer Niederlage im letzten Qualifikationsspiel in Uruguay am morgigen Mittwoch (0 Uhr) sind die "Gauchos" auf fremde Hilfe angewiesen. "Wir müssen uns steigern, keine Frage. Das ist ein absolutes Endspiel", gab Offensivspieler Pablo Aimar vor dem Klassiker zu, "die Partie ist lebenswichtig für uns." Selbstbewusstsein hört sich anders an. Der 2:1-Zittersieg am vergangenen Samstag gegen Peru durch ein Tor von Martin Palermo in letzter Minute hat die Katerstimmung verstärkt. "Martin hat uns noch ein weiteres Leben geschenkt, um das wir jetzt in Uruguay kämpfen müssen", erklärte Maradona, der bei Fans an Unterstützung verliert. 80 Prozent wünschen sich laut einer Umfrage - sollte die Qualifikation gelingen - für die WM einen anderen Trainer. "Er macht Fehler bei der Aufstellung, bei der Analyse der Spiele, bei der Mannschaftsleitung und sogar bei der Auswahl der Ersatzspieler - er macht überhaupt nichts richtig", schrieb die Zeitung "La Nación". Mit einem Sieg wäre Argentinien qualifiziert, bei einem Remis mit großer Wahrscheinlichkeit auch. Allerdings kann Uruguay (24 Punkte) mit einem Sieg am ewigen Rivalen (25) vorbeiziehen und sich Platz vier sichern, der die direkte Qualifikation bedeutet. Gewinnt Equador (23) beim bereits qualifizierten Chile, würde Argentinien von Platz vier auf sechs abrutschen und müsste erstmals seit 40 Jahren bei der WM zuschauen. Nur der Fünfte darf in die Relegation. Während in Argentinien die Angst umgeht, schont Brasilien seine Stars. Das 1:2 am vergangenen Sonntag (Ortszeit) in Bolivien hatte nur statistischen Wert, da Brasilien das WM-Ticket vor Wochen gelöst hat. dpa

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