2. Handball-Bundesliga Die zweite Reihe der HGS formiert sich schon

Saarlouis · Im Falle des Abstiegs können die Saarlouiser Handballer auf eine Basis an Spielern zurückgreifen, für die die 2. Liga zu weit weg ist.

 Max Hartz hat den Ball fest in der Hand und sucht die richtige Option im Angriff. Der 21-Jährige hat im Zweitliga-Kader der HG Saarlouis keine Chance, ein Abstieg käme ihm sogar entgegen.

Max Hartz hat den Ball fest in der Hand und sucht die richtige Option im Angriff. Der 21-Jährige hat im Zweitliga-Kader der HG Saarlouis keine Chance, ein Abstieg käme ihm sogar entgegen.

Foto: Ruppenthal

Am Sonntagabend könnte Klarheit herrschen, ob die HG Saarlouis in der 2. Handball-Bundesliga bleibt oder absteigen muss. Heute Abend sind die Saarlouiser um 19.30 Uhr in Dresden beim HC Elbflorenz zu Gast. Zwei Tage später empfängt sie in der Stadtgartenhalle um 17 Uhr den HC Rhein Vikings. Verletzungsbedingt fehlen werden Pascal Noll (Knie) und Philipp Leist (Oberschenkel).

„Gegen Elbflorenz habe ich ein gutes Gefühl“, sagt HG-Trainer Philipp Kessler. Das Hinspiel war sein erstes als Cheftrainer und endete mit 33:24 für sein Team. „Es erwartet uns aber ein ganz anderes Spiel. Elbflorenz ist heimstark“, warnt Kessler. Ernüchterung folgte in der Hinrunde ohnehin nur wenige Tage später, als die HG mit 19:28 beim Sonntag-Gegner Rhein Vikings in Düsseldorf unterging. Mit zwei Siegen an diesem Wochenende wäre Zweitliga-Schlusslicht Saarlouis (aktuell sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz) wieder voll im Rennen. Bei zwei Niederlagen dürfte der letzte Funken Hoffnung auf den Ligaverbleib verglimmen.

Hoffnung für die Zukunft – ob in der 2. oder 3. Liga – sollte der Unterbau machen. Seit Juli 2016 ist der frühere Erstmannschaftsspieler Daniel Altmeyer HG-Jugendkoordinator sowie Trainer der zweiten Mannschaft (Saarlandliga, derzeit 3. Platz) und A-Jugend (Oberliga, 10.). Er sagt: „Vor allem in der B-Jugend haben wir Talente, die mal den Sprung in die erste Mannschaft schaffen könnten. Die Jungs sind aber noch sehr jung, da muss man abwarten.“ Zu den Nachwuchshoffnungen zählen Philip Kewenig (Jahrgang 2000), Marvin Schug (2001), Jannik Reinshagen (2002) und Marko Grgic (2003), der als C-Jugendlicher schon zu den Stärksten in der B-Jugend (Oberliga, 2. Platz) gehört.

Der letzte Jugendspieler, der es in den Kreis des Zweitligateams schaffte, ist der 19-jährige Julian Kreis. Er durfte am Kreis schon Einsatzminuten sammeln, braucht aber noch Zeit. Zur neuen Saison wird mit Niklas Louis ein junger Spieler zur HG zurückkehren. Der 22-jährige Linkshänder kommt von Oberligist HSG Völklingen und wird dort im Rückraum und auf Rechtsaußen eingesetzt. Auf diesen Positionen verliert Saarlouis zur kommenden Saison die Junioren-Nationalspieler Jerome Müller und Lars Weissgerber. „Er ist ein schneller, kampfbetonter Spieler, der über seine Dynamik kommt“, sagt HG-Trainer Philipp Kessler über Louis: „Wenn er den richtigen Mittelmann neben sich hat, der für ihn spielen kann, hat er großes Potenzial.“

Letzteres schreibt Kessler auch Max Hartz zu. Der wurde am vergangenen Dienstag 21 Jahre alt und gehört seit Saisonbeginn zum Zweitliga-Kader, wo er noch keine Spielminuten sammeln konnte. Im Saarlandliga-Team ist er der dominierende Spieler. „Er hat sich gesteigert, viel Verantwortung bei uns bekommen und diese auch angenommen“, sagt Daniel Altmeyer und ergänzt: „Der Sprung in die 2. Bundesliga ist einfach zu enorm.“ Ein Abstieg würde nicht nur Hartz demnach entgegenkommen. „Das würde junge Spieler vielleicht auch nicht so sehr abschrecken“, meint Altmeyer.

In Petto ist noch Tom Paetow. Er gehört schon seit Jahren zum Kader, schaffte den Durchbruch allerdings noch nicht. In der zweiten Mannschaft wird der 23-Jährige wegen des altersbedingten Wegfalls des Doppelspielrechts nicht mehr eingesetzt. Die Verletzung von Linksaußen Pascal Noll ist nun die Chance, sich zu beweisen: „Tom hat Qualität, aber in der Abwehr reicht es für die 2. Liga noch nicht. Trotzdem wird er Einsatzzeit bekommen.“ Bei Max Hartz ist dies unwahrscheinlich.

„Ich wusste, was hier auf mich zukommt“, sagt Hartz: „Ich habe handballerisch bisher schon sehr viel mitgenommen. Allein schon im Training.“ Zu seiner Zukunft in Saarlouis sagt Hartz: „Ich fühle mich hier wohl. Unterschrieben ist noch nichts, aber wir haben alles soweit geklärt.“ Ungeachtet seiner persönlichen Situation hofft er „mit allem, was ich habe, dass wir es noch schaffen. Das Saarland braucht unbedingt einen Bundesligisten.“

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