Die WM-Tickets sind vergeben

Ratingen. Jennifer Oeser aus Leverkusen ist die Nummer eins der deutschen Siebenkämpfer, der Hallenser Rico Freimuth im Zehnkampf ein starker Mann für die Zukunft. Die Weltmeisterschafts-Zweite Oeser unterstrich mit dem dritten Sieg nach 2009 und 2010 gestern in Ratingen und exzellenten 6663 Punkten ihren Medaillen-Anspruch bei der Weltmeisterschaft im August im südkoreanischen Daegu

 Siebenkämpferin Jennifer Oeser (Zweite von rechts) gewann gestern den Wettbewerb in Ratingen. Mit 6663 Punkten unterstrich sie ihre Medaillen-Ambitionen bei der WM im August. Foto: dpa

Siebenkämpferin Jennifer Oeser (Zweite von rechts) gewann gestern den Wettbewerb in Ratingen. Mit 6663 Punkten unterstrich sie ihre Medaillen-Ambitionen bei der WM im August. Foto: dpa

Ratingen. Jennifer Oeser aus Leverkusen ist die Nummer eins der deutschen Siebenkämpfer, der Hallenser Rico Freimuth im Zehnkampf ein starker Mann für die Zukunft. Die Weltmeisterschafts-Zweite Oeser unterstrich mit dem dritten Sieg nach 2009 und 2010 gestern in Ratingen und exzellenten 6663 Punkten ihren Medaillen-Anspruch bei der Weltmeisterschaft im August im südkoreanischen Daegu. Begleitet wird sie nach Asien von Lilli Schwarzkopf aus Neuwied und der Neubrandenburgerin Julia Mächtig.Im Zehnkampf erreichte Freimuth nicht nur unerwartet hinter dem Algerier Karbi Bouraaba (8302 Punkte) Platz zwei, sondern mit 8287 Punkten auch die WM-Qualifikation. Er wird mit Jan-Felix Knobel (Frankfurt) und Pascal Behrenbruch nach Daegu reisen.

Der Homburger Simon Hechler (Foto: Hensel) verpasste die angepeilten 8000 Punkte knapp. Er kam auf die neue persönliche Bestmarke von 7903 Zähler. Trotz der fehlenden 97 Punkte überzeugte der Athlet des LA Team Saar vor allem über 100 Meter und im Weitsprung. Mit 10,68 Sekunden lief er als Mehrkämpfer so schnell wie seit drei Jahren kein Saarländer. Im Weitsprung landete er bei starken 7,77 Metern. Lars Albert vom LAC Elm schied aus.

Eine Weltklasse-Vorstellung zeigte Oeser, die nach dieser gelungenen WM-Generalprobe zum Favoritenkreis in Daegu gehören wird. Dabei hatte sie das WM-Ticket schon in der Tasche und kämpfte sozusagen außer Konkurrenz - aber mit Ehrgeiz. "Von Platz eins bis fünf ist für sie alles möglich", erklärte Siebenkampf-Bundestrainer Wolfgang Kühne mit Blick auf die Weltmeisterschaft. Allerdings reist die 27 Jahre alte Polizei-Obermeisterin nach ihrem WM-Silber von 2009 nicht ganz unbefangen nach Daegu. "Die Erwartungen und der Druck sind größer. Ich werde um eine Medaille kämpfen und alles dafür geben", sagte Oeser, die im Weitsprung ihre Bestleistung um zwei Zentimeter auf 6,70 Meter steigerte und damit sogar den "Spezialistinnen" Konkurrenz macht. Denn mit dieser Weite rückte sie in der deutschen Bestenliste an Platz zwei.

Bei der früheren Europameisterschafts-Dritten Lilli Schwarzkopf lief dagegen noch nicht alles rund nach einjähriger Auszeit. Nachdem die Athletin der LG Rhein-Wied beim Meeting in Götzis aufgegeben hatte, meisterte sie die WM-Norm aber als Dritte mit 6370 Punkten.

Eine gelungene Rückkehr nach zwei Jahren ohne Siebenkampf feierte auch die Neubrandenburgerin Julia Mächtig, die mit 6195 Punkten Fünfte wurde und die WM-Norm um 45 Zähler übertraf.

Einen großartigen Zehnkampf lieferte Rico Freimuth, der im Mai in Götzis mit 8158 Punkten seinen ersten "Achttausender" erklimmen konnte. "Ich habe etwas mehr Druck als in Götzis erlebt", gab der 23 Jahre alte Sohn des zweimaligen Götzis-Siegers Uwe Freimuth aus Halle an der Saale zu.

Ordentlich ins Zeug legen musste sich Pascal Behrenbruch aus Frankfurt, nachdem er in Götzis den WM-Richtwert um 136 Zähler verfehlt hatte. "Ich möchte nun in Daegu besser als bei der WM in Berlin sein", kündigte der WM-Sechste an. In Südkorea dabei sein wird auch der Frankfurter Jan-Felix Knobel. Er hatte bereits in Götzis mit 8288 Punkten die WM-Norm erfüllt.

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