Die WM kann kommen

Frankfurt. Zehn Tage vor dem WM-Ernstfall gegen Australien hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einer beeindruckenden Energieleistung die Lust auf eine stimmungsvolle und erfolgreiche Weltmeisterschaft in Südafrika geweckt. Die neuen Chefs des Teams, Kapitän Philipp Lahm (50.) und Bastian Schweinsteiger mit zwei verwandelten Foulelfmetern (73./77

 Torschütze Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Mesut Özil (von links) feiern das Tor zum 2:1 der deutschen Mannschaft gegen Bosnien. Alle drei überzeugten im letzten Testspiel.Foto: dpa

Torschütze Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Mesut Özil (von links) feiern das Tor zum 2:1 der deutschen Mannschaft gegen Bosnien. Alle drei überzeugten im letzten Testspiel.Foto: dpa

Frankfurt. Zehn Tage vor dem WM-Ernstfall gegen Australien hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einer beeindruckenden Energieleistung die Lust auf eine stimmungsvolle und erfolgreiche Weltmeisterschaft in Südafrika geweckt. Die neuen Chefs des Teams, Kapitän Philipp Lahm (50.) und Bastian Schweinsteiger mit zwei verwandelten Foulelfmetern (73./77.), machten am Donnerstag in Frankfurt den verdienten 3:1 (0:1)-Sieg im letzten Test gegen Bosnien-Herzegowina perfekt.

Nach 23 Vorbereitungstagen kann Bundestrainer Joachim Löw ein wettbewerbsfähiges Team zum Turnier schicken. Nach der Führung der starken Bosnier durch Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko (15.) zeigte die DFB-Elf die von 48 000 Zuschauern bejubelte Reaktion. Direkt nach dem Spiel verabschiedeten sich Trainerteam und Spieler in einen 40-stündigen Heimaturlaub, ehe am Sonntag die deutsche WM-Mission beginnt. "Dass wir in der zweiten Halbzeit nach drei Wochen Vorbereitung noch einen Zahn zulegen konnten, war klasse. Wir haben viele Chancen gehabt, deshalb denke ich, dass der Sieg verdient ist", analysierte Löw. "Wir haben eine gute Mannschaft und eine gute Stimmung, wir können ein gutes Turnier spielen." Auch Lahm war zufrieden: "Wir müssen noch ein bisschen besser in der Defensive arbeiten. Aber wir sind gut drauf, und deswegen fahr' ich mit einem guten Gefühl nach Südafrika."

Löw präsentierte beim letzten Auftritt vor heimischem Publikum weitgehend seine WM-Elf, doch machte der Bundestrainer auch deutlich, dass die Experimentier-Phase noch nicht auf allen Positionen abgeschlossen ist. Während der neue Kapitän Lahm auf rechts gesetzt ist, scheint vor allem die Besetzung der linken Abwehrseite, auf der Holger Badstuber erstmals von Beginn an getestet wurde, weiter offen. Auch hinter der Position im rechten Mittelfeld steht ein Fragezeichen. Piotr Trochowski, der den Vorzug vor Thomas Müller erhielt, konnte nicht überzeugen. Nach der Pause durfte für den Hamburger der 20-jährige Müller ran und spielte effektiver. Auch Cacau, der im Angriff die Stelle des schwachen Miroslav Klose einnahm, sorgte für eine Belebung im Spiel.

Ausgerechnet Kapitän Lahm hatte die Führung der Bosnier vorbereitet, als er bei seiner Rettungsaktion Dzeko anschoss. Von der Brust des Bundesliga-Torschützenkönigs aus Wolfsburg senkte sich der Ball über Manuel Neuer hinweg ins deutsche Tor. Danach drängte die deutsche Elf mit Macht auf den Ausgleich. Fünf Minuten nach der Pause schloss Lahm ein Solo mit einem wuchtigen Schuss in den Winkel ab. Das Tor zum 1:1 wirkte wie eine Befreiung.dpa

Auf einen Blick

 Wie sieht seine Zukunft aus? Michael Ballacks Vertrag bei Chelsea läuft in vier Wochen aus. Angeblich bemüht sich Real Madrid um ihn. Unklar ist auch, ob er weiter für den DFB spielt.Foto: dpa

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 Die deutsche Abwehr wackelte gegen Bosnien nur in der ersten Halbzeit. So wie hier beim 0:1, als Philipp Lahm (links) und Per Mertesacker (rechts) Edin Dzeko nicht stoppen können. Foto: dpa

Die deutsche Abwehr wackelte gegen Bosnien nur in der ersten Halbzeit. So wie hier beim 0:1, als Philipp Lahm (links) und Per Mertesacker (rechts) Edin Dzeko nicht stoppen können. Foto: dpa

Deutschlands Vorrunden-Gegner Serbien hat in einem Testspiel in Kufstein 0:0 gegen Polen gespielt, das nicht für die WM qualifiziert ist. Die Mannschaft von Trainer Radomir Antic offenbarte am Mittwoch wie schon zuvor beim 0:1 gegen Neuseeland im Angriff Schwächen. Bei den Serben kamen vier Bundesliga-Akteure zum Einsatz: Neven Subotic (Borussia Dortmund), Zdravko Kuzmanovic (VfB Stuttgart), Zoran Tosic (1. FC Köln) und Gojko Kacar (Hertha BSC). dpa

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