Die Vize-Weltmeisterin greift an

Hochfilzen · Biathletin Laura Dahlmeier hat sich einen großen Traum erfüllt. Mit Miriam Gössner bezwang sie das Matterhorn. Bei ihrer Rückkehr in den Weltcup warnt die Vize-Weltmeisterin vor hohen Erwartungen.

Laura Dahlmeier erinnert sich gern an ihre Klettertour mit Miriam Gössner auf das berühmt-berüchtigte Matterhorn. "Das war eine supercoole Erfahrung und hat total viel Spaß gemacht. Es war mein Traum", schwärmt die Vize-Weltmeisterin in der Verfolgung über das Sommer-Abenteuer in der Schweiz, bei dem auch zwei Bergführer dabei waren. "Wir haben da kein Wettrennen gemacht oder sonst irgendwas", erzählt Dahlmeier: "Sicherheit geht da ganz klar vor." Ihrer Biathlon-Kollegin Gössner gelang beim Weltcup-Auftakt in Östersund ein vielversprechender Anfang. Dahlmeier musste in Schweden krankheitsbedingt passen.

In Hochfilzen , im Weltcup-Sprint heute (11.30 Uhr/ARD und Eurosport), kehrt Dahlemeier zurück in die Mannschaft. "Bis zur deutschen Meisterschaft im September lief die Vorbereitung für mich richtig gut. Leider konnte ich dann aber wegen eines langwierigen Infekts nicht mehr wirklich viel trainieren", berichtete die 22-Jährige. Eine nicht optimale Vorbereitung gehört scheinbar dazu. Im Vorjahr verletzte sich die Partenkirchnerin beim Klettern. "Das war eine leichte Tour, ich kann mir nicht vorwerfen, dass ich zu leichtsinnig war", sagt sie. Erst kurz vor Weihnachten 2014 in Pokljuka stieg Dahlmeier in den Wettkampf-Zirkus ein. Am Saisonende standen zwei Weltcup-Siege, WM-Silber und Staffel-Gold in ihrer Bilanz. "Die letzte Saison war wirklich der Wahnsinn, es war mit Abstand die beste bisher", sagt eine der besten Schützinnen im Biathlon: "Natürlich möchte ich da anschließen." Doch viel wichtiger ist ihr die Weltmeisterschaft im März in Oslo: "Da will ich fit sein, da will ich wieder meine Bestleistung abrufen." Das Klettern im Sommer gehört da zur Vorbereitung dazu. "Berge sind meine Leidenschaft." Vor allem hat sie Spaß an ihrem Hobby, aber "ich glaube trotzdem, dass es ein ganz gutes Training ist, um sich voll zu konzentrieren. Das braucht man am Schießstand auch, man muss alles ausblenden".

Wenn ihr das schon heute in Hochfilzen gelingen sollte, ist mit Dahlmeier zu rechnen - auch wenn sie selbst die Euphorie bremst. Am vergangenen Wochenende gewann sie einen Langlauf über fünf Kilometer. "Mal schauen, wie es jetzt in Hochfilzen sein wird, über eine längere Distanz und mit dem Gewehr auf dem Rücken. Ich hoffe, die Kraft reicht für zwei gute Rennen", erklärt sie. Dabei will sie sich von ihrem Erfolgsrezept nicht abbringen lassen. "Ich mache mir keinen Druck. Ich bin nach wie vor noch eine von den Jüngeren. Ich habe nichts zu verlieren. Ich versuche, positiv daran zu gehen, und dann schauen wir, mal was rauskommt."

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