EM-Qualifikation U21 Die U21 macht den nächsten Schritt

Ramat Gan · Als Stefan Kuntz gestern mit der deutschen U21-Nationalmannschaft den letzten Flug des Jahres antrat, freute sich der DFB-Trainer auf ein wenig Ruhe. Er werde „die nächsten Tage froh“ über die Winterpause sein, sagte der Neunkircher vor der Rückreise aus Tel Aviv nach Frankfurt. Früher oder später werde er seine „Jungs“ aber wohl doch ein wenig vermissen. Erst im März 2018 trifft sich die deutsche U21 wieder, um den zweiten Teil der EM-Qualifikation anzugehen.

 Bundestrainer Stefan Kuntz durfte mit der Leistung seiner Mannschaft in Israel zufrieden sein.

Bundestrainer Stefan Kuntz durfte mit der Leistung seiner Mannschaft in Israel zufrieden sein.

Foto: dpa/Berney Ardov

Die erste Hälfte beendete der Titelverteidiger mit dem 5:2 (1:1) in Israel standesgemäß. Nach fünf von zehn Spielen liegt das DFB-Team erstmals auf Platz eins der Tabelle, der zur direkten Qualifikation für die Endrunde 2019 in Italien berechtigt.

Ganz zufrieden konnte Kuntz dennoch nicht sein. Nur einen Monat nach dem 1:3 in Norwegen wirkte die U21 auch in Ramat Gan alles andere als sattelfest, bis zur 79. Minute stand es nur 2:2. Immerhin: Anders als in Skandinavien verspielte der Europameister seine Führung diesmal nicht. „Dieser Entwicklungsschritt war Gott sei Dank da. Im Vergleich zum Norwegen-Spiel sind wir aus eigener Kraft zurückgekommen“, sagte Kuntz, der zugab, „vielleicht um ein Tor zu hoch“ gewonnen zu haben.

Dank der gleichzeitigen Niederlage von Irland in Norwegen (1:2) ist das EM-Ticket schon jetzt zum Greifen nahe. Ob die deutsche U21 aber 2019 erneut um den Titel mitspielen kann, scheint derzeit fraglich. „Wir können nicht davon ausgehen, dass wir solch eine hohe Qualität wie zuletzt im EM-Kader alle zwei Jahre in Deutschland rausbringen“, hatte Kuntz vor Vergleichen mit der Europameister-Elf gewarnt. Sorgen bereitet vor allem der zweite Anzug. Während Toptalente wie Mahmoud Dahoud (Borussia Dortmund), Thilo Kehrer (Schalke 04) und Nadiem Amiri (1899 Hoffenheim), aber auch Kapitän Jonathan Tah und Confed-Cup-Sieger Benjamin Henrichs (beide Bayer Leverkusen) auf eine starke EM hoffen lassen, fehlt vielen Akteuren aus der zweiten Reihe bei ihren Vereinen die Spielpraxis. Kuntz verweist daher immer wieder auf den Faktor Zeit. Immerhin haben er und seine Spieler – die EM-Qualifikation vorausgesetzt – noch anderthalb Jahre Zeit, um als Einheit zu reifen.

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