Die Trennung ist wahrscheinlich

Saarlouis. Ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit zwischen dem Handball-Regionalligisten HG Saarlouis und seinem Trainer Christoph Barthel ist wahrscheinlich. Der Vorstand wird sich heute Abend mit dem 33-Jährigen treffen, "um eine einvernehmliche Einigung zu erzielen", wie Präsident Arnulf Willkomm (Fotos: Ruppenthal) der SZ gestern bestätigte

Saarlouis. Ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit zwischen dem Handball-Regionalligisten HG Saarlouis und seinem Trainer Christoph Barthel ist wahrscheinlich. Der Vorstand wird sich heute Abend mit dem 33-Jährigen treffen, "um eine einvernehmliche Einigung zu erzielen", wie Präsident Arnulf Willkomm (Fotos: Ruppenthal) der SZ gestern bestätigte.

Verein hofft auf Ablöse

Bei einer Krisensitzung am Montagabend, bei der Barthel nicht anwesend war, sei beschlossen worden, dass der Verein einer Auflösung des bis 30. Juni 2010 laufenden Vertrages "unter gewissen Umständen" (Zitat Willkomm) zustimmen werde. Hierbei handelt es sich laut Willkomm um die eventuelle Zahlung einer Ablösesumme durch Barthels künftigen Arbeitgeber, den Süd-Zweitligisten TuSpo Obernburg. "Beide Seiten müssen bereit sein, aufeinander zuzugehen", sagte Willkomm.

TuSpo Obernburg hatte am späten Sonntagabend auf seiner Internetseite die Verpflichtung Barthels ab 1. Juli 2009 bekannt gegeben (die SZ berichtete). Der Rheinländer, der seit Saisonbeginn für die HG Saarlouis arbeitet, soll Nachfolger von Thorsten Schmid werden und das Konzept des Vereins, mit jungen Nachwuchsspielern zu arbeiten, fortführen. Barthel war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Gestern wollte er sich mit Verweis auf das heutige Gespräch mit dem Vorstand nicht äußern.

Dieser erwartet laut Präsident Willkomm heute eine Erklärung von Barthel. "Die muss er uns geben", sagte Willkomm gestern, "er hat zwar mal geäußert, dass Zusagen nicht eingehalten worden seien. Aber wir sind sportlich doch auf dem besten Wege, Meister zu werden". Die HG Saarlouis liegt in der Regionalliga Südwest derzeit auf Rang zwei mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter HSG Gensungen/Felsberg und kann erstmals seit November wieder aus eigener Kraft Meister werden. "Wir wollen die Zusammenarbeit mit Christoph Barthel und damit die laufende Saison sauber zu Ende bringen", erklärte Willkomm, der eine sofortige Trennung von Barthel vorerst ausschloss, obwohl "das Vertrauenverhältnis natürlich gestört ist".

Über die Gründe, wie es so weit kommen konnte, dazu konnte oder wollte sich Arnulf Willkomm nicht äußern. Allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass Barthels Wunsch, die HG Saarlouis zu verlassen, mit der sportlichen Perspektive des Vereins in direktem Zusammenhang steht. Nach SZ-Informationen kann die HG ihren Etat, geschätzte 300 000 Euro, nicht halten. Dementsprechend hat sie eine Weiterbeschäftigung der Profis Peter Vozar und Tomas Bednarik über das Saisonende hinaus in Frage gestellt. Dies bestätigten Willkomm und Teammanager Richard Jungmann, der am Montag erklärte, "keine Spur der Disharmonie" zu Trainer Barthel bemerkt zu haben.

2. Liga finanzierbar?

Präsident Willkomm erklärte der SZ gestern darüber hinaus, dass die Finanzierung der kommenden Saison im Falle eines Aufstiegs in die 2. Bundesliga Süd noch nicht stehe. "Wir wollen das finanziell auf die Reihe bringen, wenn wir es denn sportlich schaffen", sagte Willkomm. Diesbezügliche Gespräche mit Sponsoren sollen nach den Schlüsselspielen der HG beim Tabellenvierten SVH Kassel (14. März) und beim Tabellenführer HSG Gensungen/Felsberg (28. März) stattfinden. "Wir wollen

die Zusammen-

arbeit mit Christoph Barthel und damit die laufende Saison sauber zu Ende bringen."

Arnulf Willkomm, Präsident der

HG Saarlouis

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