Die Torfabrik kommt auf Touren

Saarlouis. Die Trommeln geben den Takt vor. 250 Zuschauer klatschen auf der Tribüne nach dem Schlusspfiff begeistert mit. Gerade hat die HG Saarlouis II Fortuna Saarburg mit 42:28 (18:10) aus der Steinrauschhalle gehämmert und dem Oberliga-Rivalen eine Handball-Lehrstunde erteilt. So viele Tore sind die HG-Fans normalerweise nur von ihrer ersten Mannschaft, dem besten Sturm der 2

Saarlouis. Die Trommeln geben den Takt vor. 250 Zuschauer klatschen auf der Tribüne nach dem Schlusspfiff begeistert mit. Gerade hat die HG Saarlouis II Fortuna Saarburg mit 42:28 (18:10) aus der Steinrauschhalle gehämmert und dem Oberliga-Rivalen eine Handball-Lehrstunde erteilt. So viele Tore sind die HG-Fans normalerweise nur von ihrer ersten Mannschaft, dem besten Sturm der 2. Liga, gewohnt. Doch die scheint die "zweite Welle" jetzt mit ihrem Torhunger angesteckt zu haben.

Durststrecke überstanden

Während sich die Spieler des Oberliga-Neulings auf dem Feld in den Armen liegen, wirkt ihr Trainer Dirk Mathis am Spielfeldrand irgendwie in Gedanken verloren. "Du musst von dem, was du machst, überzeugt sein. Dein Ziel verfolgen, auch wenn es Rückschläge gibt", sagt Mathis, der nach einer anfänglichen Durststrecke mit vier Niederlagen in Folge seine Trainer-Leitsprüche nun endgültig bestätigt sieht. Trotz der deutlichen Auftaktniederlagen gegen Zweibrücken, Vallendar, Saulheim und Irmenach hatte er immer an das Potenzial seiner jungen Mannschaft geglaubt. Die ersten Niederlagen gegen die Top-Teams ("Das ist noch nicht unsere Kragenweite") waren einkalkuliert. Mathis musste als Trainer nur dafür sorgen, dass seine Spieler nicht zu früh die Köpfe hängen lassen. Und das scheint dem Ex-Regionalliga-Spieler gelungen zu sein. Der 37:32-Heimsieg gegen Offenbach war dann ein klassischer Außenseiter-Sieg. Das 34:28 in Homburg ein Erfolg gegen einen Gegner, der unter großem Druck stand. "Gegen Saarburg waren wir zum ersten Mal Favorit. Aber so haben meine Jungs auch gespielt", schwärmt Mathis. Über 6:2 und 8:5 zog die HGS II auf 14:6 (22.) davon.

Auch die frühe Verletzung von Tobias Stemmler (1. Spielminute) beirrte die Mannschaft nicht. Zur Pause führten die Gastgeber klar mit 18:10. "Wichtig war, dass wir dort weiter gemacht haben, wo wir aufgehört hatten", sagt Mathis. Als Stefan Müller in der 37. Minute zum 25:11 traf, war die Entscheidung gefallen. 13 Tore hämmerte der wurfgewaltige Rückraumspieler in die Fortuna-Maschen und feierte nach seiner Fuß-Verletzung ein gelungenes Comeback. "Stefan hat wieder seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis gestellt", meinte Mathis, der den Erfolg aber als "Gemeinschaftsproduktion" sieht. So trugen sich bis auf Stemmler alle Spieler in die Torliste ein. Und Torhüter Christoph Chwalek parierte drei Siebenmeter. Beflügelt vom dritten Sieg in Folge tritt die HGS II nun morgen im Pokal beim Saarlandligisten TV Merchweiler an. Der kassierte am Wochenende zu Hause beim 29:32 gegen die HSG Nordsaar die erste Niederlage der Saison.

"Es ist noch ein weiter Weg"

Oberste Priorität, betont Mathis, habe aber die Runde. Und hier steht am Sonntag die Auswärtspartie beim Tabellenneunten Osthofen an. Mit 6:8 Punkten und dem zehnten Platz nach rund einem Viertel der Saison ist der HG-Teamchef indes zufrieden. Dass es sein Team in einer vom vermehrten Abstieg geprägten ersten Oberliga-Saison schwer haben wird, ist dem Trainer klar: "Um die Klasse zu halten, brauchen wir am Ende ein ausgeglichenes Punkteverhältnis, das heißt: 17 gewonnene Spiele. Es ist also noch ein weiter Weg." "Du musst von dem, was du machst, überzeugt sein. Dein Ziel verfolgen, auch wenn's Rückschläge gibt."

Dirk Mathis, Trainer

der HG Saarlouis II

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