Die tolle Bräune des Hansi Flick

Ach, Katrin Müller-Hohenstein. Liebe KMH, wie sie dich in der Branche nennen.

Vor zwei Jahren hast du gemeinsam mit dem Kahn Oliver noch am Strand von Usedom gesessen, hast mit ihm zwischen den Spielen der EM in Polen und der Ukraine fürs ZDF geplauscht. Mir hat das ja super gefallen, auch wenn viele schrieben, dass es nicht ganz so gut lief. Die "Frankfurter Rundschau" pestete damals: "Es sieht aus, als würde eine Touri-Suse den Strandkorbverleiher von Boltenhagen interviewen". "Welt Online" kritisierte die "wohlfeile Aussagelosigkeit".

Du fandest die Kritik unsachlich. Vielleicht findest du dich daher dieses Jahr bei der WM nicht in der ersten Moderatoren-Reihe. Zumindest hat dich ein nonchalanter Vorgesetzter zur Hofberichterstattung über die deutsche Mannschaft eingeteilt. Da stehst du nun vor oder im Campo Bahia , sinnierst sinnlich von den Löw'schen Strandläufen ("Und ich frage mich: Wie cool ist dieser Mann eigentlich?"), erklärst, dass "es immer wieder erstaunlich ist, dass das, was wir hier tun, viele Tausend Kilometer entfernt in Deutschland auch gesehen werden kann". Du fütterst kleine, putzige Äffchen, verrätst uns, dass man "sich die Palmen anschauen kann, hin und wieder kommt auch 'ne Katze vorbei".

Hach, nicht zu vergessen dein Journalistenschulen-gestählter Satz: "Am meisten bewundere ich Bundestrainer Joachim Löw ." Toll. Progressiv ist das. Das Pool-Interview mit Poldi war auch süß. Die einzigen Fragen, die offen blieben, waren, wer hat wen später in den Pool geschubst? Wer hat wen wie lange getunkt, habt ihr heimlich eine Zigarette geraucht und mit Zunge geküsst? Und was läuft da eigentlich mit Hansi Flick? "Sie haben eine fantastische Bräune", hast du dem deutschen Co-Trainer zugehaucht. Und jetzt fragen doch tatsächlich einige: "Wo bleibt die journalistische Distanz, liebe KMH?" Ganz ehrlich: Ich habe selten so eine unqualifizierte Frage gehört.

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