Die SVE kommt nicht in die Gänge

Steinbach · Zwei Spiele, nur ein Punkt: Regionalligist Elversberg bleibt 2017 weit hinter seinen Erwartungen zurück.

 Der Elversberger Merveille Biankadi will in dieser Szene mit einer Grätsche vor seinem Ex-Teamkollegen Patrick Dulleck klären. Foto: Lehmann

Der Elversberger Merveille Biankadi will in dieser Szene mit einer Grätsche vor seinem Ex-Teamkollegen Patrick Dulleck klären. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Viel unterschiedlicher hätten die Bilder am Samstag nach dem Spiel im Sportpark in Haiger nicht sein können. Auf der einen Seite lagen sich die Spieler des TSV Steinbach in den Armen und feierten, als hätten sie die Meisterschaft gewonnen. "Ich habe es doch gesagt, dass die Elversberger hier nichts holen. Die spielen viel zu einfach und geradlinig nach vorne. Das weiß mittlerweile die ganze Liga", sagte der Ex-Elversberger Patrick Dulleck, der für den TSV Steinbach beide Tore beim 2:0-Erfolg erzielte.

Auf der anderen Seite gingen die Spieler der SV Elversberg nach der Schlappe im Spitzenspiel pflichtbewusst zum Applaus zu ihren Fans und verschwanden danach, genau so emotionslos wie in den 90 Minuten zuvor auf dem Platz, in der Kabine. "Wir haben das Spiel in fünf Minuten aus der Hand gegeben und sind derzeit nicht in der Lage, hinten die Null zu halten", sagte Trainer Michael Wiesinger niedergeschlagen.

Die SVE ging als Tabellenführer mit der besten Abwehr der Liga in die Winterpause. Danach baute Wiesinger um. Neuzugang und Innenverteidiger Marco Kofler wurde installiert. Beim 2:2 gegen den FC Homburg spielte Kofler mit Leandro Grech in der Innenverteidigung und in Steinbach mit Marco Kehl-Gomez. Grech, einer der Köpfe der Mannschaft, saß am Samstag 90 Minuten auf der Bank.

"Diese Umstellungen waren keine Fehler von mir, sondern das Ergebnis von klaren Analysen", erklärte Wiesinger, dessen Abwehr in zwei Spielen in Serie jeweils zwei Gegentore kassierte. Das gab es in Elversberg zuletzt im Mai 2015 - damals musste Trainer Willi Kronhardt seinen Hut nehmen.

Ebenfalls zwei Köpfe der Mannschaft sind die Mittelfeldspieler Markus Obernosterer und Matthias Cuntz. Beide finden nach der Winterpause kaum mehr Berücksichtigung und waren am Samstag gar nicht erst im Kader. An beiden sind die Topteams der Liga interessiert und stehen angeblich auch schon in Verhandlungen für die neue Saison.

Zum Spiel. "Wir haben in der ersten Halbzeit gemerkt, dass von Elversberg gar nichts kommt und haben danach mehr riskiert", sagte Steinbachs Dulleck, der in der 50. Minute Aaron Berzel und Kofler stehen ließ und aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 1:0 traf. Acht Minuten später war Sargis Adamyan zu schnell für Kofler, doch Torhüter Daniel Batz konnte den Ball abwehren. Allerdings landete die Kugel bei Dulleck, der aus zehn Metern das 2:0 erzielte (58.).

Danach wachte die SVE auf - beziehungsweise Niko Dobros wachte auf. Der 23-jährige Neuzugang war an allen Offensivaktionen beteiligt. Doch er wie auch seine Kollegen scheiterten reihenweise, meist an Torhüter Frederic Löhe. "Wir müssen schnellstens wieder zu der Form, der Motivation und der Aggressivität kommen, die wir vor dem Winter hatten", sagte Marco Kehl-Gomez. Am kommenden Samstag empfängt die SVE den KSV Hessen Kassel, der am vergangenen Freitag den Tabellenführer Waldhof Mannheim mit 1:0 bezwang.

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