„Die SVE kann sich glücklich schätzen“

Elversberg · Besonnen, sachlich, ambitioniert – so präsentierte sich Michael Wiesinger bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. Aufsichtsrats-Chef Frank Holzer kündigte „starke Neuzugänge“ an.

 Trainer und Vereins-Chef im Gleichschritt: Michael Wiesinger (links) und Dominik Holzer wollen mit der SVE in die 3. Liga. Foto: Schlichter

Trainer und Vereins-Chef im Gleichschritt: Michael Wiesinger (links) und Dominik Holzer wollen mit der SVE in die 3. Liga. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Seine Antworten sind klar, deutlich und auf den Punkt gebracht. Alles in einem ruhigen Ton, ohne die Stimme zu erheben. "Ein Trainer kann auch erfolgreich arbeiten, ohne laut rumzuschreien. Ich bin kein Schauspieler, der mit Gesten und Worten auf sich aufmerksam machen möchte", sagte Michael Wiesinger am Freitag bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg .

Die ruhige und besonnene Art ist das Naturell des 42-Jährigen, das er auch an Trainer Ottmar Hitzfeld in seiner aktiven Zeit als Profi des FC Bayern München sehr schätzte. "Ottmar Hitzfeld ist nie laut geworden, hat aber die Dinge immer auf den Punkt gebracht. Was die Mannschaftsführung angeht, war das eine meiner beeindruckendsten Erfahrungen, die ich gemacht habe", erzählte Wiesinger, der als Bundesliga-Trainer beim 1. FC Nürnberg und Zweit- und Drittliga-Trainer beim FC Ingolstadt Erfahrungen an der Seitenlinie sammelte.

Eineinhalb Jahre hat Wiesinger nun pausiert. Die freie Zeit hat der Fußball-Lehrer genutzt, um sich weiterzubilden. "Ich haben bei Bayern München und beim FC Arsenal in London in die Trainingsarbeit rein geschnuppert, und ich habe von der Regionalliga bis zur Bundesliga extrem viele Spiele gesehen. Manchmal fünf Spiele an einem Wochenende", sagte Wiesinger, für den jetzt die Zeit wieder gekommen ist: "Ich habe Lust, bin extrem motiviert und will erfolgreich sein."

Das Bauchgefühl, die Aufbruchstimmung und eine starke sportliche Leitung waren für Wiesinger ausschlaggebend, sich für die SVE zu entscheiden. "Ich bin auch froh, endlich mal raus aus Bayern zu sein - andere Leute, eine andere Mentalität und vielleicht sogar eine etwas andere Sprache kennen zu lernen", sagte der gebürtige Burghausener mit unverkennbar bayrischem Akzent. Mit der "starken sportlichen Leitung" meinte Wiesinger Sportdirektor Roland Seitz, der für den neuen Cheftrainer aufgrund seiner Erfahrung und seiner Kenntnis über die Regionalliga Südwest enorm wichtig ist. "Wir sind ein Team, haben die gleichen Vorstellungen und Ziele. Zwischen uns wird kein Blatt Papier passen", sagte Wiesinger, der Oliver Beer als Co-Trainer mitbringt, aber auch weiter auf die Dienste des bisherigen Co Stefan Minkwitz setzen kann.

Und was sind die Ziele? "Wir wollen auf einen der beiden möglichen Aufstiegsplätze und dann den Weg durch die Relegation in die 3. Liga schaffen", machte Wiesinger eine klare Ansage. Einen groben Überblick hat sich der Neue in Elversberg bereits verschafft. "In der vergangenen Saison wurden absolut überlegen geführte Spiele am Ende nicht gewonnen. Dafür gibt es Gründe, und die werden wir heraus finden", sagte Wiesinger.

Das SVE-Präsidium und der Aufsichtsrat ließen sich Wiesingers Vorstellung nicht nehmen. "Michael hat uns voll überzeugt. Er hat Visionen und ist ein junger, hungriger Trainer, der viel erreichen möchte", sagte Präsident Dominik Holzer. Aufsichtsratschef Frank Holzer sagte: "Die SVE kann sich glücklich schätzen, einen Trainer wie Wiesinger verpflichtet zu haben. Mit starken Neuzugängen versuchen wir nun, unsere Ziele zu erreichen."

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