Die Suche nach Erklärungen

Köllerbach. Die drei deutschen Top-Ringer des KSV Köllerbach sind vergangene Woche erst von den Weltmeisterschaften aus Istanbul zurückgekehrt. Und schon wenige Stunden später standen Jan Fischer, Konstantin Schneider und Andrij Shyyka wieder für den KSV auf der Matte

 Konstantin Schneider, Andrij Shyyka und Jan Fischer (von links) haben bei der WM schwach abgeschnitten und die angestrebte Qualifikation für Olympia verpasst. Foto: Rolf Ruppenthal

Konstantin Schneider, Andrij Shyyka und Jan Fischer (von links) haben bei der WM schwach abgeschnitten und die angestrebte Qualifikation für Olympia verpasst. Foto: Rolf Ruppenthal

Köllerbach. Die drei deutschen Top-Ringer des KSV Köllerbach sind vergangene Woche erst von den Weltmeisterschaften aus Istanbul zurückgekehrt. Und schon wenige Stunden später standen Jan Fischer, Konstantin Schneider und Andrij Shyyka wieder für den KSV auf der Matte. "Es ist schon sehr schwer, sich nach dieser WM für die Bundesliga zu motivieren", gesteht Konstantin Schneider erschöpft. Er wirkt sichtlich enttäuscht über den Verlauf der Titelkämpfe. Kein Wunder, denn kaum ein deutscher Ringer konnte die Erwartungen erfüllen. Weder die eigenen, noch die des Verbands.

Großes Ziel verpasst

Das große Ziel für Fischer, Schneider und Shyyka war die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London. Zum Ärger des Verbands sind die drei jedoch früh ausgeschieden. Auch wenn für sie nun der Liga-Alltag eingetreten ist, so suchen sie natürlich selbst noch nach Erklärungen. "Diese Weltmeisterschaften waren sehr schwer. Die Ringer waren sehr stark. Dieses Jahr sind auch Favoriten zum Teil sehr früh ausgeschieden", erklärt Shyyka. Er ist Sportler und weiß, dass Verlieren genauso zum Sport gehört wie Gewinnen. Vor allem bei großen und wichtigen Kämpfen wie den Weltmeisterschaften oder den Olympischen Spielen.

Obwohl sich Shyyka, Schneider und Fischer selbst über ihr frühes Ausscheiden ärgern, lassen sie sich nicht unterkriegen. "Wir können alle nicht mit der WM zufrieden sein, aber wir schauen nach vorne. Wir können uns nächstes Jahr immer noch für Olympia qualifizieren. Leicht wird das aber nicht werden", erklärt Schneider.

Ganz sicher nicht, denn die Bundesliga-Saison geht noch bis Mitte Dezember. Anfang des nächsten Jahres folgen noch die Playoffs um die deutsche Meisterschaft. Nur noch wenige Wochen bleiben dann bis zu den Qualifikations-Turnieren. Es ist ein unangenehmer Weg, den die Ringer jetzt gehen müssen, wenn sie nächstes Jahr nach London wollen. "Geplant war das nicht", ärgert sich Shyyka: "Wir brauchen ja auch Erholungsphasen."

Eine lange Saison steht bevor

Ein Ticket für London 2012 wollen sie allerdings alle lösen, deshalb fügt Shyyka hoffnungsvoll hinzu: "Es gibt nächstes Jahr nach der Saison im April noch Qualifikations-Turniere für Olympia. Auf die müssen wir uns vorbereiten."

Für die Köllerbacher Ringer Jan Fischer, Konstantin Schneider und Andrij Shyyka wird es also eine lange Saison mit großen Entbehrungen werden. "Da wird der Urlaub schon kürzer ausfallen als geplant", meint Schneider. Ob sie aber überhaupt die Gelegenheit dazu bekommen werden, ist allerdings ungewiss. Auch wenn sie alle ihr Ticket durch die Hintertür lösen wollen, es liegt nicht allein in ihrer Hand. "Die Entscheidung liegt jetzt auch beim Verband. Er entscheidet, welche Ringer er für Olympia zu den Qualifikations-Turnieren schickt", erklärt Jan Fischer. Denkbar also, dass das schwache Abschneiden in Istanbul so weitreichende Folgen haben, dass der Deutsche Ringer-Bund anderen Konkurrenten in den jeweiligen Gewichtsklassen den Vorzug gibt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort