Die Startampel bleibt auf Rot

Manama. Die Vernunft hat gesiegt: Das Königreich Bahrain hat den Saison-Auftakt der Formel 1 wegen der Unruhen in dem Land abgesagt. "Zum jetzigen Zeitpunkt gilt die gesamte Aufmerksamkeit des Landes dem Aufbau eines neuen Dialogs für Bahrain", erklärte Kronprinz Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa knapp drei Wochen vor dem ursprünglich geplanten Rennen am 13. März

 Alles auf Rot: Der Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain wurde gestern wegen der politischen Unruhen in dem Land abgesagt.Foto: dpa

Alles auf Rot: Der Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain wurde gestern wegen der politischen Unruhen in dem Land abgesagt.Foto: dpa

Manama. Die Vernunft hat gesiegt: Das Königreich Bahrain hat den Saison-Auftakt der Formel 1 wegen der Unruhen in dem Land abgesagt. "Zum jetzigen Zeitpunkt gilt die gesamte Aufmerksamkeit des Landes dem Aufbau eines neuen Dialogs für Bahrain", erklärte Kronprinz Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa knapp drei Wochen vor dem ursprünglich geplanten Rennen am 13. März. Der Regierungschef hatte zuvor Formel-1-Boss Bernie Ecclestone am Telefon informiert.Fast auf die Minute genau mit dem Testende im fernen Barcelona erfolgte die Absage - zum ersten Mal in der Formel 1 aus politischen Gründen. 1985 konnte der Große Preis von Belgien wegen Problemen mit dem neuen Asphalt nicht durchgeführt werden. "Es ist traurig, dass Bahrain das Rennen zurückziehen musste", sagte Ecclestone. Die Saison startet nun erst am 27. März in Australien und umfasst vorerst 19 statt wie geplant 20 Rennen.

Man freue sich aber, bald wieder in Bahrain zu sein, erklärte Ecclestone, der 2004 mit seinem Tross erstmals in dem Ministaat Station machte. Ob und wenn ja, wann das Rennen nachgeholt wird, ist jedoch offen. Durch den Rückzug der Veranstalter dürften sie von der Zahlung der rund 35 Millionen Dollar als Gastgeber allerdings nicht entbunden sein, was auch für eine spätere Ansetzung spricht. Spekuliert wurde mit einem Termin vor oder nach dem Großen Preis in Abu Dhabi (13. November). Gegebenenfalls müsste das Finale in Brasilien dann um eine Woche auf das zweite Adventswochenende verschoben werden.

Die Formel 1 atmet aber erst einmal auf. "Unser wichtigstes Anliegen ist es, die Sicherheit unserer Team-Mitglieder zu gewährleisten. Wir begrüßen und unterstützen die Entscheidung, den Grand Prix von Bahrain abzusagen", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Scheich al-Chalifa erklärte die Entscheidung so: "Nach den Ereignissen in den vergangenen Wochen, hat es für die Nation Vorrang, diese Tragödie zu überwinden." In den vergangenen Tagen waren bei Demonstrationen auf den Straßen Manamas, wo die Teams und Medienvertreter während der Rennwochenenden untergebracht sind, vier Menschen getötet worden. Nach den Unruhen waren bereits die Rennen der GP Asia Serie am vergangenen Wochenende abgesagt worden.

"Das Wichtigste ist, dass Bahrain wieder unter Kontrolle kommt - die Formel 1 ist gerade jetzt nicht wichtig für Bahrain", hatte Sebastian Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber schon vor der Absage betont.

Mit dem Rennen fallen auch die Testfahrten in Bahrain aus. Diese sollten eigentlich vom 3. bis 6. März über die Bühne gehen - nun finden sie in Barcelona vom 8. bis 11. März statt, wie das Williams-Team gestern bekannt gab. Die Teams hatten auf eine Entscheidung gedrängt, da sie ihre Sachen nun in Barcelona lassen können, wo das sportliche Geschehen mit der Testbestzeit von Ferrari-Fahrer Felipe Massa gestern vollkommen in den Hintergrund geriet. dpa

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