Die sparsame Fußball-Bundesliga

Frankfurt. Der FC Bayern setzt auf teure Stars: Auf seiner Suche nach einem schlagkräftigeren Kader trieb der deutsche Rekordmeister aus München die Gesamtausgaben für die Bundesliga-Transfers beträchtlich in die Höhe. Ein Großteil der Konkurrenz hofft dagegen auf vielversprechende Schnäppchen. Kurz vor dem Start in die 49. Saison investierten die 18 Clubs rund 132 Millionen Euro

 André Schürrle ist Bayer Leverkusens Top-Transfer. Er kostete acht Millionen Euro. Foto: dpa

André Schürrle ist Bayer Leverkusens Top-Transfer. Er kostete acht Millionen Euro. Foto: dpa

Frankfurt. Der FC Bayern setzt auf teure Stars: Auf seiner Suche nach einem schlagkräftigeren Kader trieb der deutsche Rekordmeister aus München die Gesamtausgaben für die Bundesliga-Transfers beträchtlich in die Höhe. Ein Großteil der Konkurrenz hofft dagegen auf vielversprechende Schnäppchen. Kurz vor dem Start in die 49. Saison investierten die 18 Clubs rund 132 Millionen Euro. Das ist zwar mehr als im Vorjahreszeitraum (87 Millionen), aber deutlich weniger als im Rekordsommer 2007 (194 Millionen). Zudem stehen den Ausgaben ungewöhnlich hohe Verkaufserlöse von 102 Millionen Euro gegenüber.Nach einer durchwachsenen Spielzeit nahm sich der FC Bayern seiner Schwachstellen an. Mit Hochkarätern wie Manuel Neuer (FC Schalke/22 Millionen Euro), Jerome Boateng (Manchester City/13,5) und Rafinha (FC Genua/5,5) soll die Abwehr stabilisiert werden. Nach einer insgesamt rund 45 Millionen Euro teuren Erwerbs-Runde sieht Karl-Heinz Rummenigge den Bedarf gedeckt: "Die Einkäufe sind erledigt. Wir haben alle Spieler, die wir wollten, bekommen", sagte der Vorstandsvorsitzende trotz der vergeblichen Bemühungen um den ehemaligen Leverkusener Arturo Vidal.

Andere Clubs werden bis zum Ende der Transfer-Periode am 31. August traditionell noch nachbessern. Dazu könnte auch der VfL Wolfsburg gehören. Für den Fall, dass sich für den in Ungnade gefallenen Diego ein Käufer findet, wäre Trainer Felix Magath zu weiteren Investitionen bereit. Aber auch ohne zusätzliche Verstärkungen liegt der VfL in der Transfer-Rangliste auf Rang zwei hinter den Bayern. Mit der Verpflichtung von Christian Träsch (VfB Stuttgart) stiegen die Ausgaben auf immerhin 17,5 Millionen Euro. Die meisten anderen Clubs waren sparsamer. Selbst die Erschließung neuer Geldquellen verleitete Meister Borussia Dortmund nicht zu einer Personal-Offensive. Obwohl sich der BVB in Ivan Perisic (FC Brügge/5,5) den teuersten Einkauf seit neun Jahren gönnte, wurde mehr Geld eingenommen als ausgegeben.

Neben der Borussia vermeldeten immerhin acht weitere Clubs eine positive Transfer-Bilanz. Dazu gehören auch die Leverkusener, denen es dank des Wechsels von Vidal zu Juventus Turin gelang, die acht Millionen Euro teure Investition in Nationalspieler André Schürrle (Mainz 05) mehr als auszugleichen. Ähnlich radikal wie beim HSV mit 13 Abgängen fiel der Schnitt beim FC Schalke aus. 15 Spieler mussten den Club verlassen. Angesichts der angespannten Finanzlage wurden die üppigen Einnahmen aus dem Neuer-Transfer nur bedingt reinvestiert. Deshalb erzielten die Schalker mit 18 Millionen Euro das höchste Plus. dpa

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