Handball „Ich bin wirklich stolz auf die Jungs“

Aßweiler/Ommersheim · Allen Umständen zum Trotz ist Aufsteiger SG Ommersheim/Aßweiler durch die Handball-Verbandsliga marschiert.

Die Aufsteiger der SG Ommersheim/Aßweiler (obere Reihe): Mike White (Trainer), Dominik Vogelgesang, Oliver Gress, Stefan Bommer, Jelle van Donkersgoed, Jörn Pfeiffer. Mittlere Reihe: Sebastian Berger, Manuel Wilhelm, Thorsten Huber, Martin Bruch, Daniel Wenzel, Sebastian Seidens, Andreas Kempf. Vordere Reihe: Jeanette Drexler (Physio), Björn Buschmann, Philipp Stopp, Lars Helle, Thomas Kany, Patrick Kinader (Betreuer). Es fehlen: Robin Schweitzer, Holger Kalkoffen und Michel Kaufmann.

Die Aufsteiger der SG Ommersheim/Aßweiler (obere Reihe): Mike White (Trainer), Dominik Vogelgesang, Oliver Gress, Stefan Bommer, Jelle van Donkersgoed, Jörn Pfeiffer. Mittlere Reihe: Sebastian Berger, Manuel Wilhelm, Thorsten Huber, Martin Bruch, Daniel Wenzel, Sebastian Seidens, Andreas Kempf. Vordere Reihe: Jeanette Drexler (Physio), Björn Buschmann, Philipp Stopp, Lars Helle, Thomas Kany, Patrick Kinader (Betreuer). Es fehlen: Robin Schweitzer, Holger Kalkoffen und Michel Kaufmann.

Foto: Martin Bruch

Was wird wohl ein 1. FC Köln behaupten, sei sein Ziel für die kommende Saison nach dem geglückten Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga? Was erklärt ein HBW Balingen-Weilstetten, wenn sie in ein paar Monaten wieder im Oberhaus im Handball unterwegs ist? Klassischerweise verzetteln sich Aufsteiger nicht mit offensiven und selbstbewussten Aussagen, die zum Stolperstein werden können. Minimalziel: Klassenverbleib. Bloß nur die Kirche im Dorf lassen. Das lässt nach oben alle Möglichkeiten offen. Geht etwas schief, ist immer noch alles im Rahmen. Auch, wenn die eigene Hoffnung und Erwartungshaltung freilich eine andere war.

Auch die SG Ommersheim/Aßweiler konkurrierte in der Handball-Verbandsliga als Aufsteiger. Auch sie hatte ursprünglich den Nicht-Abstieg angepeilt. Am Ende der vergangenen Spielzeit hatte sie die eigene Handball-Welt auf den Kopf gestellt. „Damit hätte keiner gerechnet. Das ist innerhalb der Spielgemeinschaft der größte Erfolg“, bestätigt Nicole Hofmann, 2. Vorsitzende des Stammvereins HV Ommersheim. Das Endergebnis überstrahlte alles: Am Ende stand die SG Ommersheim/Aßweiler auf dem 2. Platz – nur die HF Illtal 2 war besser – und steigt in die Saarlandliga auf.

„Ich habe die Mannschaft vor zwei Jahren in der Bezirksliga übernommen. Sie hat sich im Großen und Ganzen nicht verändert“, ist auch ihr Spielertrainer Mike White erstaunt über das Geleistete. Was noch beeindruckender wird, sind die Umstände einer schwierigen Saison bekannt. Beim Routinier, der unter anderem für den TV Homburg in der Oberliga auflief, wurde im Lauf der Saison ein Gehirntumor diagnostiziert. An Handball war da nicht mehr zu denken. „Ich bin im Januar operiert worden, mir geht es soweit gut. Ich werde erst wieder im Lauf der nächsten Saison einsteigen. Mein größtes Ziel ist es, die Mannschaft im Dezember wieder zu trainieren“, gibt der 39-Jährige Entwarnung und setzt sich gleich ein persönliches Ziel für die Zukunft. Seiner Mannschaft konnte White verständlicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen. Mitten in der Saison brach ihr der Kopf weg. Sie musste sich selbst organisieren und teilweise trainieren. Anfänglich übernahmen Spieler Björn Buschmann und Betreuer Patrick Kinader, ehe Michel Kaufmann Ende Februar die Leitung übernahm. „Aber die Mannschaft hat unheimlich Charakter bewiesen und gezeigt, dass sie wirklich für etwas einsteht“, schwärmt White von seinen Schützlingen, die schon am fünften Spieltag drei Begegnungen verloren hatten. „Von da an war das eine ganz starke Nummer. Sie haben ihr Ziel nie aus den Augen verloren. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs, wie sie in dieser schwierigen Phase zusammengehalten haben.“

In einer insgesamt sehr ausgeglichenen und völlig unberechenbaren Liga kamen nur noch zwei Niederlagen hinzu. Und für die SG Ommersheim-Aßweiler zum Saisonabschluss eine Feier über einen Erfolg, mit dem so wohl niemand gerechnet hätte.

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