Die "Schleicher" aus Leverkusen

Leverkusen. Bayer Leverkusens Höhenflug lockte Rudi Völler aus der Reserve. "Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, woanders zu arbeiten", sagte der Sportchef nach dem 1:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag - und setzte bei seiner Liebeserklärung an den Werksclub noch einen drauf: "Das Bayer-Kreuz habe ich fast auf die Brust tätowiert

Leverkusen. Bayer Leverkusens Höhenflug lockte Rudi Völler aus der Reserve. "Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, woanders zu arbeiten", sagte der Sportchef nach dem 1:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag - und setzte bei seiner Liebeserklärung an den Werksclub noch einen drauf: "Das Bayer-Kreuz habe ich fast auf die Brust tätowiert." Völler hatte allen Grund zur Freude. Mit dem Sieg verkürzte der Tabellenzweite den Rückstand auf Bayern München und baute den Vorsprung auf Borussia Dortmund und Schalke 04 aus. "Wir sind die Schleicher der Liga. Wir sind peu á peu nach oben gekrochen", sagte Mittelfeldspieler Lars Bender zum fast heimlichen Aufstieg Bayers in der Bundesliga. Sein Trainer Trainer Sascha Lewandowski erklärte: "Wenn wir nach der Rückrunde noch auf Platz zwei stehen, wäre das sagenhaft."

Doch mit dem Erfolg wächst das Selbstbewusstsein beim als "Vizekusen" verspotteten Club. "Wenn man zum Hinrundenende da oben steht, ist das kein Zufall", sagte Lewandowski, warnte aber: "Man tut gut daran, die Situation nicht zu überschätzen." Der glückliche Sieg in einem "Schweinespiel" wie gegen Nürnberg zeigte aber eine neue Qualität der einstigen Schönspieler vom Rhein. "Bei der hohen Spielbelastung kann man nicht immer Topfußball spielen, da muss man sich mal durchbeißen. Auch das ist eine Form von Qualität", urteilte Lewandowski mit Blick auf die Dreifach-Belastung in Liga, Europa League und DFB-Pokal. "Drei erkämpfte Punkte zählen genauso viel wie drei erspielte", ergänzte Bender: "Unser Kennzeichen ist, dass wir uns die Spiele nicht mehr nehmen lassen und Führungen auch mal über die Zeit schaukeln."

Bayer hat sich dadurch zum Bayern-Verfolger gemausert. Das Gerede darüber ist keinem recht. "Man muss ruhig bleiben mit dem Ganzen", sagte Stürmer Stefan Kießling, der mit einem Abseitstor den Sieg gesichert hatte (37. Minute). "Zur Spitzenmannschaft fehlt noch vieles, doch wir entwickeln uns dahin und wollen eine werden", urteilte Mittelfeldmann Gonzalo Castro. dpa

Foto: hurst/dpa

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